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Deep Purple – Stormbringer

Als 1986 Siouxsie And The Banshees ihr Album „Tinderbox“ veröffentlichten, staunte die Musikwelt nicht schlecht: auf dem Cover eine bedrohliche Wolke, aus der ein gewaltiger Rüssel Richtung Erde züngelt und unweit einer Hütte deutlich sichtbar Schaden anrichtet. Der Grund für das Staunen: Im Prinzip war das dasselbe Cover, wie es bereits 1974 Deep Purple in ihrer Mark III-Besetzung für ihr Album „Stormbringer“ verwendet hatten. Nur seitenverkehrt. Das Ganze war kein Zufall. Denn

beide Bands hatten sich beim selben Foto aus dem Jahr 1927 bedient und dieses auf unterschiedliche Weise künstlerisch bearbeitet. Bei Deep Purple fällt ganz besonders ein geflügeltes Pferd auf. Eben jener „Stormbringer“, der zum Namensgeber für das neunte Deep Purple-Album wird. Und für seinen Titelsong. Der hat einen bizarren Text:

„Wie aus dem Nichts kommt ein Schlagregen; Tanz eines Sturmmachers,
vom Donner getragen ziehen dunkle Wolken auf bei Tagesanbruch.
Es macht keinen Sinn davonzulaufen. Denn es kommt unweigerlich auf dich zu.
Reite den Regenbogen, lass den Himmel zerbersten. Der Sturmmacher kommt.
Und es ist Zeit zu sterben. Aber es geht weiter. Der Sturmmacher kommt.
Er hat nichts, was du gebrauchen kannst. Er wird dich bluten lassen.“

Er habe eine Fantasy-Story in einen Song packen wollen, erklärt David Coverdale später. Hauptfigur: eine mythologische Kreatur mit Namen „Stormbringer“, die eine Menge Unheil auslöst. – Geflügelte Pferde – davon gibt es seit Tagen der griechischen Mythologie eine ganze Menge: Eines davon, Pegasus, Kind des Meeresgottes Poseidon und der schlangenhaarigen Schreckensgestalt Medusa, wird später in ein Sternbild verwandelt – natürlich in Form eines Pferdes!

Im europäischen Mittelalter wird Pegasus zum Symbol der Weisheit; der etwa zeitgleich aktive, mysteriöse Templerorden, erneut bekannt durch Dan Browns „Da Vinci Code“, trug das geflügelte Pferd als Zeichen der Armut in seinem Wappen. Und ganz nebenbei reitet in der islamischen Tradition der Erzengel Gabriel wie selbstverständlich auf einem geflügelten Pferd.

In vielen Erzählungen aber wird das geflügelte Pferd zu einem Hoffnungsträger in schwierigen Zeiten. Im Volksglauben wird Pegasus ein Engel, ein Gottesbote, und hilft Menschen in schwierigen Situationen. Auch wenn das bei Deep Purples „Stormbringer“ anders zu sein scheint: Stoff zum Nachdenken über eine diesseitige, menschliche Welt und eine jenseitige, göttliche Welt liefert der Song allemal. Deep Purple und „Stormbringer“.

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