Led Zeppelin – Good Times, Bad Times

„Als ich noch jung war, wurde mir gesagt, was es bedeutet, ein Mann zu sein.
Jetzt habe ich ein Alter, indem ich alle Dinge so gut wie möglich gemacht habe.
Egal wie ich es angefangen habe, mein Weg geht immer in dieselbe Richtung.“

Wer 1969 das Debütalbum von Led Zeppelin auf den Plattenteller legte, machte ganz sicher schon beim Opener „Good Times, Bad Times“ große Augen. Denn was Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham da vom Stapel lassen, klingt ziemlich schwermütig. Irgendwie nach Rückblick, Altersschwermut und Midlife-Crisis. Dabei waren die später so erfolgreichen Luftschiffer damals gerade mal Mitte 20! Und trotzdem kann man ja bis dahin schon eine Menge erlebt haben. Und auf eine Menge zurückblicken:

„Sechzehn! Ich war verliebt in das süßeste Girl, das es gibt.
Das Ganze lief nur ein paar Tage – dann war sie mich leid.
Sie hatte geschworen, dass sie für immer mein sei und mich endlos lieben würde.
Aber als ich ihr ins Ohr flüsterte, hatte ich einen weiteren Freund verloren.“

Also doch Rückblick! Katzenjammer wegen einer verlorenen Liebe! „Sie“ ist weg1! Wegen eines Typen mit braunen Augen, wie der Song weitererzählt. Aber das war wohl noch nicht alles. Denn Robert Plant singt:

„Gute Zeiten, schlechte Zeiten – du weißt, dass ich daran meinen Anteil hatte.
Süßes Baby, wir dürften uns nie trennen!“

Dass an Streitigkeiten immer zwei beteiligt sind, ist ja eine uralte Weisheit. Und genau so, dass geteiltes Glück doppeltes Glück ist. Vielleicht ist deshalb die Geschichte von den guten und den schlechten Zeiten auch Bestandteil der kirchlichen Eheschließung: Sich gegenseitig zu haben und zu halten, in guten und in schlechten Zeiten, in Armut und Reichtum, in Krankheit und Gesundheit, zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod euch scheidet! Ein Spruch, den die englische Kirche bereits seit dem 16. Jahrhundert kennt. Und Fans der englischen Band Led Zeppelin spätestens seit 1969: Good Times, Bad Times.