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Coverdale + Page – Whisper A Prayer For The Dying

Auf mehr als unglaublichen 3.000 Veröffentlichungen ist Led Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page zu hören. Die genaue Zahl der Songs, bei denen er unter Pseudonym spielte, ist nicht belegt. Das gilt auch für die Sessions, bei denen in den wilden 1960er und 1970er Jahren einfach vergessen wurde, ihn in den Credits zu listen. Aber manchmal kommen aus den Tiefen der Archive „plötzlich und unerwartet“ Sahneteilchen ans Licht, die längst vergessene Kollaboration wiederentdecken. Jimmy Page und die Rolling Stones

und ihr Song „Scarlet“ lassen grüßen. Für eine ganz offizielle, gut dokumentierte Kollaboration stiegt Jimmy Page 1993 in den Ring: Mit dem früheren Deep Purple-Shouter David Coverdale veröffentlichte er „Coverdale / Page“. Elf Songs, die es bis heute in sich haben. Einer davon: „Whisper A Prayer For The Dying“.

„Ich höre das Geräusch eines fernen Donners, der überall widerhallt.
Ich sehe die Tragödie der jungen Menschen, die am Boden liegen.
Ich sehe Söhne und Töchter von Vätern, höre Mütter weinen.
Die beruhigenden Worte der Politiker, diese Leibwächter der Lügen,
während Schutzengel ihre Zeit vergeuden und jede Mutter weint.
Du versuchst diese ungeheuer schwere Last zu tragen,
während du dabei bist die Straße nach Armageddon zu gehen.
Es gibt nichts mehr zu tun, außer ein Gebet für die Sterbenden zu flüstern.“

Wie viele Songs gestandener Rocker verwendet auch dieser Bilder aus der Bibel: Am Ort Harmagedon wird „am Ende der Zeiten“ eine Schlacht zwischen Gut und Böse stattfinden. Dabei wird das Reich Satans endgültig untergehen. Stattdessen beginnt dann eine 1000jährige Zeit des Friedens. – Löst man die Bildsprache auf, heißt das: Alles Böse in der Welt kommt an ein Ende. Stattdessen beginnt eine unendliche Zeit des Lebens in der Nähe Gottes: eine Zeit des Glücks und des Friedens, ohne jegliches Leid. – Für David Coverdale hat der Song wohl auch eine sehr persönliche, sehr weltliche Bedeutung haben: Seine Mutter starb während der Aufnahmesessions mit Jimmy Page. Coverdale später: Jimmy Page sei sehr einfühlsam, verständnisvoll und unterstützend gewesen. Die Arbeit am Album hätten sie einfach auf Eis gelegt, damit Coverdale in Ruhe von seiner Mutter Abschied nehmen konnte. – Für viele Menschen ist der Glaube an Gott eine letzte Stütze. Dazu gehört auch, Dinge nicht zu verstehen, aber zu hoffen, dass am Ende alles gut wird. Und so kann man sich David Coverdale gut vorstellen, wie er bei seiner sterbenden Mutter sitzt. Auf den Lippen ein Gebet für die Sterbende. „Whisper A Prayer For The Dying“.

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