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Springsteen, Bruce – The Rising

Wo warst du, als… eine Frage, die in der Geschichte immer mal wieder gestellt wird. 1982 löste Lou Reed sie aus, als er seinen Song „The Day John Kennedy Died“ veröffentlichte. Ok, die Ermordung des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy war 1963 – noch länger her als das Tor von Wembley, das natürlich keins war. Weitaus aktueller ist die Frage: Wo warst du am 11. September 2001? Fünfzehn Jahre

liegen in dieser Woche die Anschläge auf die Freiheit der westlichen Welt zurück, symbolisiert durch die Türme des World Trade Centers in New York City. Was hast du da gemacht?
In der Kirche, antwortete Bruce Springsteen schon damals auf diese Frage. Erst später machte er sich daran, seine Gefühle zu vertonen. Sein „The Rising“ war das erste komplette Album, das sich mit dem terroristischen Massenmord des damaligen Septembers beschäftigte. Und versuchte, ihn zu verarbeiten. Soweit es eben ging. Besonders emotional ist das Titelstück.

„Als ich heute Morgen das Haus verließ, war die Luft voller Glockenläuten.
Ich trug das Kreuz meiner Berufung: Auf Feuerrädern komme ich herab!
Ich sehe dich, Maria, im Garten der tausend Seufzer.
Dort gibt es Heiligenbilder unserer Kinder, wie sie in einem glutroten Himmel tanzen.
Ich möchte deine Arme um mich fühlen, dein Blut mit meinem vermischt.“

Eindrucksvolle Worte in einer Situation, die so entsetzlich, so menschenverachtend ist, dass man eigentlich gar nichts sagen kann. Angeblich sprach ein wildfremder Mensch Springsteen an: „Wir brauchen dich jetzt!“ Und Springsteen war da. Mit dem, was er geben kann: seine Songs, seine Wärme, seine Liebe für die Menschen. Vor allem für die, die Opfer sind. Egal wo und warum. Darin sieht der Katholik Springsteen wohl den Sinn seines Lebens. Kein Wunder, dass der Rest von „The Rising“ zu einem Gebet wird:

„Himmel, der Schwärze, der Trauer, der Liebe der Tränen,
Himmel des Ruhmes und der Traurigkeit, der Gnade, der Furcht,
Himmel des Gedächtnisses, des Schattens, der Sehnsucht, der Leere.
Himmel der Fülle, des gesegneten Lebens.“

Es gibt Situationen, die man nur aushalten kann, wenn man seine Sorgen bei jemand anderen abladen kann. Bei jemanden, der größer ist als man selbst. Bei einem besonders starken Menschen. Oder aber bei Gott. Und genau deshalb war Springsteen nach den ersten Nachrichten über 9/11… in der Kirche. Bruce Springsteen und „The Rising“.

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