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Hilgen, Bertram – Oberbürgermeister von Kassel (2005-2017)

Kameras sind unerbittlich. Aber sie zeigen nur das, was „vor den Kulissen“ passiert. Was er mit seinen Gästen „hinter den Kulissen“ und „abseits der Kameras“ erlebt hat, erzählt Moderator Klaus Depta hier. Zum Beispiel mit

Hilgen, Bertram – Oberbürgermeister von Kassel (2005-2017)

Hessentag in Kassel, „Talk am Dom“-Spezial beim Hessentag – „Du musst einfach den Oberbürgermeister der Stadt zum Gespräch einladen“, so das klare Votum, das mich ereilte. „Ein guter Mann, wenn auch in der falschen Partei“, sagte mir dann noch ein strammes Mitglied der CDU, das sich ausdrücklich für ein „Talk am Dom“ mit SPD-Mann Bertram Hilgen starkgemacht hatte.

Biographie Bertram Hilgen
Was man über den Werdegang dieses Mannes lesen kann, beeindruckt bis heute auf den ersten Blick:
Jahrgang 1954, Volljurist, 1980 Referent des damaligen Oberbürgermeisters Hans Eichel, dem er 1991, nach dessen Wahl zum Hessischen Ministerpräsidenten, nach Wiesbaden folgt. (Nur am Rande: Ja, Hans Eichel war auch Bundesfinanzminister, aber erst zwischen 1999 und 2005.) 1996 kehrt Bertram Hilgen zurück nach Kassel, übernimmt das Amt des Regierungspräsidenten. 2005 wird er nach einer Stichwahl Oberbürgermeister von Kassel, sechs Jahre später ist keine Stichwahl nötig, um ihn erneut als Oberbürgermeister der einzigen Großstadt Nordhessens zu bestätigen. 2017, immerhin bereits 63 Jahre alt, tritt er kein drittes Mal zur Wahl für dieses Amt an. Soweit die Fakten.

Respekt und Strukturwandel
Weitaus wichtiger aber der Respekt, den sich Bertram Hilgen in weiten Teilen der Bevölkerung erarbeitet hat. Als er im Jahr 2005 erstmals Oberbürgermeister wird, liegt die Arbeitslosigkeit in Kassel bei knapp 20 %. Vor allem der Kasseler Norden, wo seit den 1960er Jahren der Niedergang des Henschel-Konzerns und anderer Firmen zu beobachten war, hatte viele Arbeitsplätze verloren. Woher nehmen, und nicht stehlen? Wer will sich schon hier ansiedeln, nicht allzu weit weg von

der innerdeutschen Grenze, die Handel und Industrie stark beschränkt. Kassel ist in dieser Zeit das Armenhaus des ohnehin nicht auf Rosen gebetteten hessischen Nordens. Während der Amtszeit von Bertram Hilgen vollzieht sich ein allmählicher Strukturwandel: auf beinahe 20.000 neue Arbeitsplätze kann er am Ende seiner Amtszeit stolz zurückblicken, was die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt über Jahre in den Plus-Bereich katapultiert.

Gewerbepark, documenta, Gebrüder Grimm, zweiter Hessentag, Weltkulturerbe
Gegen zum Teil massive Widerstände hat Hilgen die Stadt auf Kurs gebracht. Mit ihm entsteht ein großer Gewerbepark in Kassel-Niederzwehren, wird die Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt zum Nutzen beider und der gesamten Region deutlich ausgebaut, mutiert Kassel zum Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien, so dass sogar das renommierte Fraunhofer-Institut kräftig in Kassel investiert.
Hilgen trägt maßgeblich dazu bei, dass die alle fünf Jahre in Kassel stattfindende documenta, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, zur weltweit bedeutendsten Ausstellung dieser Art aufsteigt.
Der Tatsache, dass die Volkskundler und Sprachwissenschaftler Jacob und Wilhelm Grimm, vielen ausschließlich als Sammler von Märchen bekannt, in Kassel gelebt und gearbeitet hatten, wird unter Hilgens Leitung zu einer Marke. Wer heute nach Kassel kommt, findet vielfältige Angebote, um auf den Spuren der Gebrüder zu wandeln.
Als die nahe gelegene Stadt Vellmar, die den Zuschlag für den Hessentag 2013 bekommen hatte, zurückzieht, springen Hilgen und Kassel ein: Zum zweiten Mal nach 1964 richtet Kassel einen Hessentag aus. Was beim Start des Hessentags noch niemand weiß: Der Hessentag 2013 in Kassel wird nicht nur zu einem Besuchermagneten, sondern kann neben einem Besucherrekord sogar einen finanziellen Überschuss verzeichnen.
Fast wirkt es zudem wie das Happy End eines modernen Märchens, dass am 23. Juni, dem letzten offiziellen Tag des Hessentags, eine Kommission der UNESCO bei ihrer Tagung in Phnom Penh (Kambodscha) entscheidet, den Bergpark Wilhelmshöhe in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufzunehmen.

Hilgen im Talk
Der Mann, der bei all diesen Entscheidungen entscheidend mitgewirkt hat, kommt also als Talkgast während des Hessentags zu einem „Talk am Dom“-Spezial. Freundlich, eher zurückhaltend, genau zuhörend und offen sorgt er dafür, dass ihm, mir und den Live-Zuschauern zwischenzeitlich fast der Atem stockt: Denn es wird deutlich, woher er seine Motivation nimmt, um an unterschiedlichen Positionen den Menschen zu dienen: aus der tief sitzenden Erfahrung nämlich, wie ein Unrechtsregime die Menschen versklavte, Menschlichkeit verleugnete und gegen Menschen agierte. All seine Kraft einzusetzen, dass so etwas nie wieder passiert – das macht auf wunderbare Weise den Menschen Bertram Hilgen aus.
Auslöser war dabei ein Todesfall im engsten Familienkreis in der Rhön, in der Hilgen aufgewachsen ist, und ein geteiltes Deutschland, dass…

Sorry, das kann ich hier nicht erzählen. Das müssen Sie sich von Bertram Hilgen selbst erzählen lassen. Im Video vom „Talk am Dom“-Spezial beim Hessentag 2013 haben Sie die Gelegenheit dazu.

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