Yasmina Hunzinger – Musikerin & Vocalcoach
Kameras sind unerbittlich. Aber sie zeigen nur das, was „vor den Kulissen“ passiert. Was er mit seinen Gästen „hinter den Kulissen“ und „abseits der Kameras“ erlebt hat, erzählt Moderator Klaus Depta hier. Zum Beispiel mit
Yasmina Hunzinger – Musikerin & Vocalcoach
Als ich das erste Mal mit Yasmina Hunzinger telefoniere, bin ich überrascht: Ihre Gesangsstimme habe ich ganz anders im Ohr. Vielleicht liegt das aber auch an der Telefonleitung. Bestechend klar und eindrucksvoll ist sie trotzdem. Ob sie Lust habe, an unserer nächsten „Talk am Dom“-Veranstaltung teilzunehmen? Nach einem Blick in den Terminkalender sagt sie sofort zu. Dass sie wie alle Gäste bei „Talk am Dom“ für das Gespräch kein Honorar bekommt, ist nicht schön. Denn Yasmina ist wie viele junge Künstler und Künstlerinnen auf jeden Pfenning, Pardon: Cent angewiesen. Ein kleines „Anerkennungshonorar“ gibt es für die vier Stücke, die sie während der Veranstaltung singen soll. Und natürlich die Fahrt- und Übernachtungskosten. Trotzdem ist dabei.
Den Kontakt zu Yasmina hat Wencke hergestellt. Wencke ist Promoterin bei einer christlichen Plattenfirma. Wir kennen uns seit Jahren, hauptsächlich vom Telefon, sind uns nur vier-, fünfmal am Rande von Veranstaltungen persönlich begegnet. Yasmina, so versichert mir Wencke, ist ein idealer Gast für meine Talkrunde. Und wenn ich nach einem Vorgespräch der Meinung wäre, es würde nicht passen, kann ich immer noch die Notbremse ziehen.
Als ich dann also zum ersten Mal mit Yasmina telefoniere, erlebe ich eine dynamische, sehr lebendige junge Frau. Vater Deutscher, Mutter Schweizerin mit klassischer Gesangsausbildung, von der Yasmina schon früh eine musikalische Grunderziehung erhielt, die bis zur ersten gemeinsamen CD von Mutter und Tochter reichte – das wusste ich schon. Auch, dass Yasmina in einer Kinderoper mitgewirkt hatte, in einer A-capella-Formation, bevor sie im Janz Team immer professioneller wurde. Das Janz Team, ein von Kanadiern gegründetes Missionswerk, das beginnend in den 1950er Jahren ursprünglich über Radio Luxemburg mit frommen Verkündigungsprogrammen das aus der Nazi-Verblendung befreite Europa wieder auf den rechten Weg führen wollte. Bevor es dort für Yasmina mit der Musik so richtig losging, traten die Eltern auf die Bremse: erst ein „normaler Beruf“, etwas Handfestes, worauf man sich im Notfall zurückfallen lassen kann, dann gerne weiter mit der Musik. Yasmina erlernt das Friseurhandwerk, wird danach Bürokauffrau. Um dann 2001 nach Deutschland zu ziehen und mit und von der Musik zu leben.
Im Vorgespräch frage ich sie nach ihrer Teilnahme bei „The Voice Of Germany“, wo sie im Team Nena Vierte wurde. Eine gute, eine wichtige Erfahrung, versichert sie mir. Und ich bekomme durch Yasmina den Eindruck, dass „The Voice Of Germany“ noch zu den besseren
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Schon im Vorgespräch verfestigt sich mein Eindruck, dass Yasmina ein interessanter Talk-Gast sein wird: eine Frau, die aus ihrem Glauben an Gott heraus lebt, ohne frömmelnd zu sein, die ihren Platz im Leben gefunden hat, selbstbewusst ist, aber kein bisschen abgehoben, sondern natürlich, und die sich selbst nicht für den Nabel der Welt hält. Eine Frau mit einer brillanten Stimme, die nicht nur in ihren Songs etwas zu erzählen hat. Ich freue mich auf diesen Gast. Und Yasmina freut sich auf „Talk am Dom“. Bis sie ein paar Stunden nach unserem Telefonat feststellt, dass die Anfahrt aus der Peripherie von Köln nach Fulda einer Weltreise gleichkommt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Bleiben noch drei Nachträge:
* Im selben Jahr, in dem Yasmina Gast bei „Talk am Dom“ ist (2013), nimmt sie für die Schweiz an der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest in Kopenhagen teil. Ihr Song „I Still Believe“ wird leider nur Zweiter.
* Yasmina ist mittlerweile verheiratet, heißt ganz offiziell Yasmina Paola Salm.
*Ende 2015 erkrankt Yasmina schwer, wird im Verlauf des Jahres 2016 mehrfach erfolgreich operiert und so von der Angst vor dem Rollstuhl befreit. Mit ihrer Erkrankung geht sie offen um (z.B. auf ihrer Facebookseite) und denkt dabei mehr an andere, vielleicht ähnlich Betroffene als an sich selbst. Auch auf diesem Weg alles Gute für eine sympathische Künstlerin und einen sehr sympathischen Menschen.
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