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Sarah Schlimme – Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)

Kameras sind unerbittlich. Aber sie zeigen nur das, was „vor den Kulissen“ passiert. Was er mit seinen Gästen „hinter den Kulissen“ und „abseits der Kameras“ erlebt hat, erzählt Moderator Klaus Depta hier. Zum Beispiel mit
Sarah Schlimme – Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)

Als ich Sarah Schlimme das erste Mal begegnete, wollte ich einen Radiobeitrag über den Sozialdienst katholischer Frauen, kurz SkF, machen. Damals war Sarah Fachberaterin des SkF in Bad Soden-Salmünster, also in Osthessen. Ein Projekt des SkF war der sogenannte Babysimulator: eine Puppe in Größe eines mehrere Wochen alten Babys, die durch moderne Technologie eine Menge von dem konnte, was entsprechend alte Babys auch können. Leider nur die eher unangenehmen Dinge: Also begann das künstliche Baby unvermittelt zu schreien, natürlich meist dann, wenn es nun gar nicht in den Kram passte. Wer den Simulator nun gerade im Arm hatte, durfte auf Spurensuche gehen. Hatte das Kindchen wohl Hunger? War die Windel voll? Drückte Luft im Verdauungsgang und musste durch ein obligatorisches Bäuerchen einen Weg hinaus aus dem Körper finden? Wie bei „normalen Eltern mit ihren normalen Kindern“ war am Anfang alles möglich und musste getestet werden. Das Fiese: Sensoren zeichneten genau auf, wie lange die Suche nach der Ursache fürs Babygeschrei gedauert hatte und in welcher Zeit Abhilfe geschaffen worden war. Musste man den Nucki eines Fläschchens an den Mund halten? Musste dem Baby-Simulator die Windel gewechselt werden? Oder hörte das Schreien auf, wenn man mit dem „Technik-Baby“ über der Schulter beruhigend durchs Zimmer lief? Noch eine Idee fieser: Die Sensoren notierten auch, wie lange es gedauert hatte, bis sich überhaupt ein Verantwortlicher um den „weinenden Simulator“ kümmerte.

Mit diesem Babysimulator ging Sarah Schlimme in die Schulen. Und lieh ihn dann wochenweise an pubertierende Jugendliche aus. „Ist es das Ziel, dass sich Jugendliche frühzeitig gegen das Kinderkriegen entscheiden“, war eine meine ersten Fragen. „Das Ziel ist, dass Jugendliche merken: So ein Kind ist kein Spielzeug, dass man in die Ecke stellen kann, wenn man gerade Bock darauf hat. Dass man sich kümmern muss, auch dann, wenn es einem gerade nicht in den Kram passt. Es geht also vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben leibhaftig zu erfahren, dass man Verantwortung für jemand anderen hat!“ Und: „Du glaubst es nicht, aber ich habe genug Jugendliche kennengelernt die sich sagen: Lass uns ein Kind bekommen. Dann komme ich wenigstens zu Hause raus!“
Und natürlich berichtete Sarah Schlimme bei ihren Besuchen in den Schulen auch darüber, welche Hilfe der SkF Schwangeren und jungen Müttern und Vätern anbietet – unbürokratisch, unkompliziert und vor allem schnell. „Von der Babywäsche über den Kinderwagen bis hin zu Behördengängen“ reiche die Hilfe, so habe ich einen Satz aus meinem Radiobeitrag in Erinnerung.

In anderer Funktion begegnete ich Sarah Schlimme immer wieder. Da Sarah mit der Regisseurin Cornelia Grünberg zusammenarbeitete, konnte ich mit dieser bei „Talk am Dom“ über ihr Filmprojekt „Vierzehn“ sprechen [Vierzehnjährige entscheiden sich dafür, ihr Kind auszutragen, bei HeavenOnAir geplant für Februar 2021]. In einem von Sarah und mir organisierten „Talk am Dom Spezial“ [geplante Veröffentlichung bei HeavenOnAir im November 2021] ging es beim Schwerpunktthema „Trisomie 21“ um Betroffene, aber auch darum, wie ihre Eltern die Belastungen aufgrund der veränderten Chromosomenzahl schultern und wie man ihnen helfen kann.
Für mich war es eine Freude und Bereicherung, mit Sarah Schlimme zusammenzuarbeiten. Besondere Freude hatte ich bei ihrem Erscheinen bei „Talk am Dom“ – damals mit ihrem Schwerpunktthema im Gepäck, nämlich dem Baby-Simulator des SkF.

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