Weltlachtag (2. Mai)
Haben Sie heute schon gelacht? Ach, Sie haben gerade nichts zu lachen. Macht nichts. Probieren Sie es trotzdem. Zumindest heute. Und dann am besten Punkt 14.00 Uhr, soweit Sie sich in Deutschland befinden. Sie dürfen sicher sein: Genau zu dieser Uhrzeit lacht „die halbe Welt“ mit Ihnen. Eine Minute lang. Denn heute ist Weltlachtag. Und Sie werden sehen:
Es geht Ihnen anschließend tatsächlich besser.
Ursprünge des Weltlachtags
Als vor Jahren die Meldung von der Gründung eines Lachclubs im indischen Bombay die Runden machte, haben viele Westeuropäer darüber… erst einmal herzhaft gelacht. Sich in einem Club zum Lachen zu treffen – das schien doch einfach nur lächerlich! Mittlerweile allerdings gibt es auch bei uns jede Menge Lachclubs, weltweit etwa 6000 offizielle. Und heute – ob Sie das nun zum Lachen finden oder nicht – findet der Weltlachtag bereits zum 24. Mal statt.
Lachtelefon
Lachen ist bekanntlich eine ernste Angelegenheit. Wer wüsste das besser als zum Beispiel ein Clown. Der allerdings will andere zum Lachen bringen – manchmal eine Schwerstarbeit. Das gilt auch für diejenigen, die an einem Lachtelefon die Anrufer zum Lachen bringen möchten. Therapeuten und geschulte Ehrenamtliche machen mit Ihnen Atem- und gezielte Entspannungsübungen. Denn die meisten Menschen, denen das Lachen vergangen ist, müssen erst einmal wieder etwas lockerer werden. Und ich garantiere Ihnen: Wenn Sie die Therapeutin oder der Therapeut am Lachtelefon auffordert, erst einmal tief einzuatmen und dann, beim Ausatmen ganz langsam „Ha ha ha“ zu sagen, ist das Mindeste, was Ihnen über das Gesicht geht, ein breites Grinsen. Einfach lächerlich? Ganz bestimmt nicht!
Lachen für die Gesundheit
Beim gezielten Lachen steht nämlich die Gesundheit im Vordergrund. „Lachen ist die beste Medizin“ wissen unsere Ärzte schon lange. Sehr viele Erkrankungen sind auf negativen Stress zurückzuführen. Diesen Stress baut das Lachen ab. Und gleichzeitig baut das Lachen die Lebensenergie auf. Wer regelmäßig lacht, stärkt sein Immunsystem, gleicht
den Hormonhaushalt aus, verbessert die Atmung und den Blutkreislauf. Reicht Ihnen das? Ich habe noch mehr: Lachen stimuliert sogar die Verdauung, lindert Schmerzen, beseitigt Schlafprobleme und mildert Depressionen. Herzhaftes Lachen spricht Körper, Geist und Seele gleichzeitig an, wirkt also ganzheitlich.Lachen ist also eine Therapie. Eine ganzheitliche. Quasi erfunden hat sie der Inder Madan Kataria. Sein Lachyoga soll Gesundheit, Glück und inneren Frieden durch das Lachen verstärken. Oder bei dem einen oder anderen Miesepeter überhaupt erst einmal hervorrufen. Weil die eigene Zufriedenheit ausgeglichener und friedlicher werden lässt, hat der Inder gleich noch das Ziel des Weltfriedens durch Lachen mit ausgegeben. Selbst wenn das auf den ersten einfach lächerlich zu sein scheint: Letztlich ist das Lachen ansteckend.
Lachen als Lebenshilfe
Natürlich können Sie auch weiterhin über andere lachen, auch über komische Situationen. Auch das hilft. Witze aber werden am Lachtelefon nicht erzählt. Am Weltlachtag sollen Sie nämlich nach Möglichkeit üben, absichtslos zu lachen. Einfach so. Wie ein Schauspieler. Aber echt. Und aus tiefstem Herzen.
Wenn Sie Ihr Auto gegen die Wand setzen, ihre Aktien in den Keller rauschen, man Sie sitzenlässt oder Sie irgendwelche anderen schmerzhaften Erfahrungen machen – verändert es die Situation, wenn Sie miesepetrig durch die Gegend laufen? Ein klares JA!!! Es macht die Situation nämlich noch schlimmer. Sie ziehen sich selbst noch ein bisschen mehr runter.
Trotzdem zu lachen verändert Ihre schwierige Lebenssituation zwar kein bisschen. Aber das Lachen hilft Ihnen, lockerer mit Ihrem Problem umzugehen. Und dadurch tatsächlich Ihre schwierige Lebenssituation leichter und schneller zu überwinden. Denn Humor ist tatsächlich eine Lebenseinstellung. Setzen Sie Ihren negativen Gefühlen etwas entgegen. Angst zu haben, sich ausgenutzt zu fühlen, verzweifelt und hoffnungslos zu sein – lachen Sie diese Gefühle weg. Wandeln Sie sie um in Zuversicht, Hoffnung und neuen Lebensmut. Ich weiß, ich weiß, der alte Spruch „Tumor ist, wenn man trotzdem lacht“ ist blöd und platt. Aber wenn Sie darüber lachen, haben Sie größere Chancen ihn zu besiegen, als wenn Sie sich im stillen Kämmerlein verkriechen. Falls Sie es immer noch nicht glauben, springen Sie zurück und lesen oben noch einmal nach, welche positiven Wirkungen das Lachen hat.
Osterlachen: Lachen über den Tod
Übrigens: Ganz so neu ist die Erfindung des heilenden, befreienden Lachens nicht. Zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert war es in den christlichen Kirchen Brauch, am Ende des Ostergottesdienstes schallend zu lachen. Damit dies klappte, waren Pfarrer sogar angehalten, einen anständigen Witz zu erzählen. Der banale Grund: Mit dem so genannten Osterlachen verspotteten Christen den Tod. Denn nach christlichem Glauben ist ja Jesus Christus von den Toten auferstanden. Der Tod hatte keine Macht über ihn, wie es fromm und pathetisch heißt. Für die Gottesdienstbesucher galt: Zu glauben, dass man dem Tod ein Schnippchen schlagen kann und den Tod entsprechend auszulachen – das tat einfach gut.
Lachen lernen
Falls Sie nach diesen eindringlichen Worten immer noch zweifeln sollten: Humor kann man erlernen. Das ist erwiesen. Und es ist gar nicht so schwer. Wenn Sie es versuchen wollen: Erinnern Sie sich an das gute alte Tagebuch. Fangen Sie mit dem Tagebuchschreiben an. Aber lassen Sie alles weg, was negativ war. Schreiben Sie nur positive Erlebnisse und Gedanken auf. Nach geraumer Zeit werden Sie merken: Sie selbst werden positiver. Und damit Ihr ganzes Leben.
Und vor allem: Lachen Sie. Lassen Sie den Humor zu einem Teil Ihres Lebens werden. Trotz Corona, trotz gefühlter Ohnmacht machen Dingen gegenüber. Lachen Sie sich Ihre Freiheit, Ihre Hoffnungen und Ihren Lebensmut zurück. Probieren Sie es, heute am Weltlachtag, am besten Punkt 14.00 Uhr. Denn dann wissen Sie: Die halbe Welt lacht mit Ihnen. Eine Minute lang. Und gerne auch länger. Und an jedem anderen Tag. Wann immer Sie wollen. Damit Sie auch jenseits des Weltlachtags mehr zu lachen haben.
Momentaufnahmen, kurze Episoden in den Medien, flüchtige Eindrücke – und alles rauscht einfach vorbei? „Auch das noch“ zeigt die Skripte (leicht überarbeiteter) Rundfunkbeiträge aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk. Manche wurden sogar speziell für Heaven On Air geschrieben. Frei nach dem Motto: einfach mal einen Moment innehalten.
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