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Scott, Calum – Roots

Wer eine Castingshow gewinnt, wird nicht garantiert zum großen Star. Vermeintliche Verlierer hingegen schon. Denn die haben den Vorteil, dass der Druck, der auf dem Sieger lastet, nicht ganz so groß ist. Und so können sie mit deutlich mehr Gelassenheit und Ruhe ihre Karriere schrittweise voranbringen. Manchmal dauert das ein paar Jahre, wie der Fall von Calum Scott zeigt: Der wurde

Britains Got Talent

2015 bei der Castingshow „Britain’s Got Talent“ zwar lediglich Sechster. Aber als er im Folgejahr sein Wettbewerbscover, nämlich Robyns „Dancing On My Own“ als Single veröffentlichte, katapultierte die sich auf Platz zwei der britischen Charts. Ein Plattenvertrag bei einer Major-Company folgte genauso wie ein erstes Album „Only Human“. Die daraus vorab veröffentlichte Single „You Are The Reason“ brachte es bei YouTube auf mehr als sagenhafte eine Milliarden Clicks.

Von Bulova bis zum Krönungskonzert

Calums Management gelang ein Deal mit dem Uhrenhersteller „Bulova“, ein zweites Album „Bridges“ sowie verschiedene Singles folgten ebenso wie die Zusammenarbeit mit dem Grammy-nominierten DJ und Produzenten Jax Jones. Und sogar beim Krönungskonzert für King Charles III. stand der Mann aus Kingston upon Hull auf der Bühne, wenn auch nur in einem Feature mit Robin Schulz und den ohne Robbie Williams angetretenen Take That. Aber immerhin!

Collaborationen

Mit denen veröffentlichte Calum auch die Single „Greatest Day“. Und wenn wir schon mal beim Stichwort „Collaborations“ sind: Calums Zusammenarbeit mit Felix Jaehn, Lost Frequencies, Jax Jones, Kygo und The Stickmen Project kann sich sehen lassen. Obwohl Calum auch allein tourt (und z.B. schon 2018 Solokonzerte in Deutschland gab), ist er doch immer wieder gern mit anderen Musikern auf der Bühne, darunter Jamie Miller, Jamie Lawson, The Script und zurzeit mit Ed Sheeran auf dessen Tour durch Nordamerika. Dort stellt Calum – nach einer ersten Präsentation in Rio de Janeiro – auch seine neue Single „Roots“ vor. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Publikum begeistert.

Roots

Im Song heißt es:

„In meinem Kopf ist Sonnenschein!
Wir lieben uns, aber wir haben keine Zeit!
Lange Nächte, wirklich gute Zeiten.
Wir sind aufgeblieben, nur um diese Grenzen zu überschreiten.
Und jedes Mal, wenn es mich zu meinen Wurzeln führt,
bekomme ich dieses Gefühl
wie eine schwindelerregende Sommerblüte.
Das führt dazu, dass ich an dich denke.“

Liebeslied und persönliche Wurzeln

Roots“ ist auf den ersten Blick ein gewöhnliches Liebeslied. Aber der dynamische, treibende Rhythmus steht in einem eigenartigen Kontrast zum tiefsinnigen Inhalt des Songs. In ihm beleuchtet der beinahe 36jährige Sänger auf lyrische Weise eine Sehnsucht nach vergangenen Zeiten. Es sei eine Erinnerung an seine Wurzeln, seine Familie, die Freunde und die Orte, an denen er aufgewachsen sei, erläutert Calum den Song.

Eigene Familie

Dabei mag er an seine Eltern denken, die sich trennten, als er selbst zwei Jahre alt war. Und sicher auch an seine Schwester, die sich noch vor Calum

bei „Britain’s Got Talent“ beworben hatte, aber abgelehnt worden war. Übrigens dieselbe Schwester, die ihn ermuntert hatte, vom Schlagzeug ans Mikrofon zu wechseln und sich ebenfalls bei dieser Castingshow zu bewerben… An welche Freunde Calum dachte, als er den Song schrieb, lässt der Text allerdings völlig offen. In jedem Fall waren es wohl alles in allem gute Zeiten, an die Calum gern zurückdenkt.

Spirituelle Verbundenheit

Aber es geht um weit mehr als um Erinnerungen: Die Wurzeln eines Menschen stehen als Symbol für seine Identität, seine Herkunft und seine – letztlich auch spirituelle – Verbundenheit. Wer nach seinen Wurzeln fragt, fragt gleichzeitig auch nach seinem eigenen Platz in der Welt und damit nach seiner Bindung an die Gemeinschaft. Damit verbunden sind meistens Fragen wie „Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was sind Sinn und Zweck unseres Lebens?“ Spirituelle Menschen sehen sich angesichts dieser Fragen mit einer höheren Macht verbunden, religiöse Menschen mit Gott.

Irrwege bei der Suche nach Sinn

Die Suche nach dem Sinn seines eigenen Lebens ist nicht leicht. So singt Calum:

„Nur die Jugend macht dumme Fehler“,

und singt von

„betrunkenem Dunst“,

in dem man sich leicht verirren kann. Wenn man aber ernsthaft in sich hineinhört, bleibt dort immer eine Sehnsucht, die Calum so formuliert:

„Verirrt, aber ich bin auf dem Weg nach Hause!“

Dieses Zuhause ist eben da, wo man positive Erfahrungen gemacht hat, wo man angenommen wurde, wie man ist. Hier kann man sich fallenlassen. Hier findet man am ehesten einen Zustand der inneren Ruhe und Verbundenheit.

Liebe als Anstoß für die Reise ins eigene Inenre

Dass Calum Scott diese hoffnungsvolle Botschaft ausgerechnet in ein Liebeslied verpackt, zeigt: Für ihn ist es die Liebe, die einen Zugang zu ganz besonderen Dimensionen des Lebens eröffnet. Nämlich zu denen, die in den üblichen Abläufen des Alltags auf der Strecke bleiben. Liebe, die von jemand anderem geschenkt wird, erzeugt „Sonnenschein im Kopf“. Dieses durch Liebe hervorgerufene Gefühl kann einen Menschen verändern.

Transzendenzerfahrung

Spirituelle und religiöse Menschen gehen davon aus, dass es sich bei dieser Reise zu neuen Dimensionen nicht nur um eine Reise in das eigene Innere eines Menschen handelt, sondern um eine Reise, die über das menschliche Sein hinausgeht, also transzendentale Erfahrungen ermöglichen kann. Dementsprechend entdecken spirituelle Menschen dabei ihre Verbindung zu einer übergeordneten Macht, vielleicht Kräften zum Universum oder ähnlichem. Religiöse Menschen sehen in Erfahrungen, die über den Menschen hinausweisen, ihre Verbindung zu Gott. Das Gemeinsame ist – trotz aller Unterschiede in der Betrachtung – die Annahme, als Werk mit dieser höheren, jenseitigen Macht verbunden zu sein und eben hier die eigenen Wurzeln zu haben.

Calum Scott – „Roots“

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.

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