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Jaehn, Felix & Stickmen Project, The ft Scott, Calum – Rain in Ibiza

Ablenkung ist alles! Das weiß auch Felix Jaehn. Gemeinsam mit dem Stickmen Project und Calum Scott setzt er den Schreckensmeldungen der Vergangenheit und Gegenwart zumindest positive Vibes entgegen. Und macht auf diese Weise zumindest für den Moment Pandemie, Flutkatastrophe und Krieg in der Ukraine vergessen. Tja, und den nasskalten Winter sowieso. Denn der war irgendwie auch nicht das, was sich viele erhofft hatten.

Partystimmung

Stattdessen also frühsommerliche Partystimmung in „Rain in Ibiza“. Textprobe:

„Wie heißt du? Schön dich kennenzulernen und dich zu treffen.
Schön dich kennenzulernen (schön dich zu treffen).
Du bist die seltenste der Kreaturen.
Etwa (so selten) wie der Regen auf Ibiza.“

Das war es schon. Oder zumindest fast. Aber diese wenigen Worte transportieren eine Menge: Sie lassen die Spannung erkennen, die entsteht, wenn sich zwei Menschen zum ersten Mal treffen – zwei Menschen, die einander interessant vorkommen. Ein bisschen Smalltalk, ein bisschen Abtasten, was für einen Menschen man da vor sich hat.

Einzigartig

Und, na klar, in der Realität dauert es ein bisschen, bis man dem Gegenüber irgendwann gesteht, wie toll man ihn oder sie findet, wie fasziniert man von ihr oder ihm ist. Dass jemand mehr oder weniger einzigartig erscheint – bis man das jemandem sagt, vergeht „im richtigen Leben“ schon eine ganze Weile. Und ob man das dann mit so blumigen Worten wie im Song sagt,

sei auch einmal dahingestellt.

„So selten wie der Regen auf Ibiza“? Immerhin ein ziemlich starkes Bild. Vor allem für diejenigen, die wissen, wie selten auf der Sonneninsel Regen fällt. Und vor allem: wie sehr ihn die Menschen, die hier dauerhaft leben, oftmals herbeisehnen.

Tiefe Sehnsucht

Genau das ist der springende Punkt des Textes: Auf einen Menschen zu treffen, der tatsächlich so selten ist wie Regen auf Ibiza, der auf eine unglaubliche Weise fasziniert – das ist die Erfüllung einer großen Sehnsucht. Man ist förmlich überrannt von seinen Eindrücken, weiß kaum damit umzugehen. Und kann seine spontanen Gefühle kaum interpretieren. Im Song hört sich das so an:

„Lass uns zu einem Ort gehen, irgendwohin, wo du bleiben willst.
Ich möchte dich gern näher kennenlernen, möchte dich fühlen.
Noch nie habe ich mich so nah und gleichzeitig so fern gefühlt.
Das fühlt sich so anders an. Und doch so vertraut!“

Gefühlschaos

Das Leben schlägt Purzelbaum, wie ein altes Sprichwort sagt. Oder anders formuliert: Die Faszination des Gegenübers ist so groß, dass man von Verliebtheit sprechen könnte. Aus der vielleicht eine tiefe, starke Liebe wird. Ein Gefühl, von dem einer der ältesten Texte der Bibel sagt:

„Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen
und an seinem Weibe hangen
und sie werden sein ein Fleisch.“

Was so viel bedeutet wie: Zwei Ichs verschmelzen zu einem großen Wir. Körperlich, aber vor allem geistig.

Suche nach der einen großen Liebe

Leider verfliegen solche ersten Eindrücke bei näherem Kennenlernen oftmals sehr schnell. So dass die Erkenntnis bleibt: Die oder der war eben doch nicht die oder der Richtige. Und damit bleibt auch die Sehnsucht, irgendwann auf „die große Liebe“ zu stoßen, zwar im Moment unerfüllt. Aber auch diese Hoffnung, dass sich nämlich diese Sehnsucht irgendwann doch noch erfüllt, stirbt bekanntlich zuletzt. Grund über sie zu singen, ist das allemal. Erst recht, wenn die Erfüllung dieser Hoffnung so selten ist wie Regen auf Ibiza.
Felix Jaehn mit dem Stickmen Project und Calum Scott – Rain In Ibiza.

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes

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