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Ezra, George – Hold My Girl

„Wenn man ein Album über Eskapismus macht, dann gibt es kein besseres Thema als die Liebe.“ Sagt George Ezra über sein aktuelles Album „Staying At Tamara’s“. Eska…, was? Herr Google hilft weiter: Danach bedeutet der Begriff Eskapismus: Man flieht aus der realen Welt und flüchtet sich in eine Scheinwirklichkeit, eine vermeintlich bessere Welt.

Oder anders gewendet: Dem 25jährigen Sänger aus Hertford in England scheint das Wasser bis zum Hals zu stehen. Den Grund besingt er in „Hold My Girl“. Denn darin geht es um ein Mädchen, das er liebt – und seine Angst, dieses Mädchen zu verlieren.

„Ich habe darauf gewartet, dass du herüberkommst und mir die Wahrheit erzählst
über alles, was du durchmachst. Mein Mädchen du hast nichts zu verlieren.
Kalte Nächte und die Morgende an den Sonntagen,
raus auf deinem Weg und aus dem Grau.
Überfüllte Stadt, stilles Bett. Such dir einen Platz aus, um deinen Kopf auszuruhen.
Ich habe Zeit, ich habe Liebe, ich habe Vertrauen darin, dass du dich erheben wirst.
Gib mir eine Minute, um mein Mädchen zu halten.“

Von Beginn an spürt man: Das Mädchen, in das sich der Sänger verliebt hat, geht gerade durch schwere Zeiten. Da bietet sich George an: zum Anlehnen, zum Trost spenden, zum Fallenlassen. Für einen Menschen alles tun, damit es ihm gut geht, ständig für ihn da sein, das Unangenehme aus der Welt von ihm fernhalten – dafür leben wir, sagt George Ezra sinngemäß im Interview. Und er geht noch einen Schritt weiter:

„Wir bombardieren uns einfach mit viel zu vielen Informationen. Wir wissen alles, aber verstehen nichts – es fehlt Tiefe. Das ist auf Dauer ein unangenehmer Zustand“, ist der 25jährige überzeugt. Um diese Tiefe zu erlangen, hat er auch schon einmal zehn Tage völlig allein in einer einsamen Hütte verbracht. Ohne Strom, niemand zum Reden, nur ein kleines Radio im Gepäck und genug zu lesen. Dafür jede Menge Zeit zum Nachdenken. Auch eine Art von Meditation, vielleicht sogar Gebet, um das eigene Ich zu ergründen; um den Boden unter den Füßen zu behalten. Und vor allem, um das zu vermeiden, was George Ezra aktuell besingt: eine Welt, in der man nicht zurechtkommt und aus der man entfliehen möchte. Der Schlüssel zum Glück – der liegt im Gegenteil: nämlich darin, ohne Bedingungen für Menschen da zu sein; in Liebe; und in Geborgenheit, die man schenkt. Und die man selbst dann auch geschenkt erhält. George Ezra und „Hold My Girl“.

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