Family Of The Year – Hero
Einmal ein Star sein, einmal erfolgreich wie Olly Murs oder Sunrise Avenue, bekannt wie Miley Cyrus oder Katy Perry. Einmal im Leben im Rampenlicht stehen – das ist der Wunsch vieler Menschen. Und dafür würden sie eine Menge tun. Merkwürdig, dass die Band „Family of the Year“ einen Song macht, in dem es um das genaue Gegenteil geht.
„Lass mich gehen. Ich will nicht dein Held sein.
Ich will kein großer Mann sein. Ich will nur kämpfen wie jeder andere.
Deine Maskerade – ich will nicht Teil deiner Parade sein.
Jeder verdient die Chance mit jemand anderem zu gehen.
Wir können über Dinge flüstern, Geheimnisse des amerikanischen Traums.
Mein Baby braucht Schutz. Aber ich bin ein Typ wie jeder andere auch.“
Sich nicht vereinnahmen lassen, sich nicht überfordern lassen – das ist die Botschaft dieses Songs. Der dazugehörige Videoclip enthält eine zweite: Denn dort dreht sich alles um das Rodeoreiten, um den bedingungslosen Erfolg. Am Ende des Videos sitzt der glückliche Sieger in seinem Wohnwagen. Und genau das ist das Problem: Dort sitzt er nämlich allein. Und er ist einsam. Ein starker Kontrast zu den Bildern vorher von glücklichen Kindern, die deutlich bemerken: Ihr Vater ist für sie da.
Wenn auch von zwei Seiten betrachtet, sagen Videoclip und Song letztlich dasselbe: Im Leben geht es nicht darum, nur dem Ruhm und der Ehre hinterher zu jagen. Im Leben gibt es etwas, das mehr zählt, als für zehn Minuten ein Star, für eine kurze Zeit ein Held zu sein. Im Leben gibt es etwas, das tiefer ist als das, was wir an der Oberfläche immer wieder wahrnehmen. Was das ist? Wer es schafft, sich selbst diese Frage zu beantworten, der hat möglicherweise den Sinn in seinem Leben gefunden.
Ein Song der leisen, sanften, aber äußerst intensiven Töne. Ein Song zum Nachdenken: Family of the Year und „Hero“.
Family of the Year: Hero, ders.: Loma Vista, B1 recordings/Universal 2013 bei amazon
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