Forster, Mark – Memories & Stories
Finde den Fehler – Wer sich das Cover von Mark Forsters Single „Memories & Stories” anschaut, kann sich gleich zweimal diese Frage stellen. Und vermutlich schnell beantworten. Denn auf dem Cover ist Mark
Fehlende Kappe und englischer Titel
ohne seine obligatorische Baseballkappe zu sehen. Und „Memories & Stories” ist ein englischer Titel – auch das ungewöhnlich für den Sänger, der gerade seinen 40. Geburtstag feiern konnte. Die vermeintlichen Fehler sind jedoch schnell aufgeklärt: „Memories & Stories” hat einen englischen Titel, weil das irgendwie cooler klang, so Mark selbst. Der Songtext ist so, wie wir es von ihm gewohnt sind: Deutsch. Und was die fehlende Kappe anbelangt: Das Cover zeigt Mark im Alter von 16 oder 17 Jahren – damals noch ihne Kappe. Das wiederum passt gut zum Song: „Memories & Stories” ist nämlich eine Art musikalische Reise durch Marks Erinnerungen an vergangene Zeiten. Klar, dass er sich dabei auch äußerlich veränderte. Veränderungen, die er mit der Wahl des Coverfotos zum Ausdruck bringt. Eben ohne Kappe.
Jeder Moment hinterlässt Spuren
Im Song heißt es:
„Tick-tick macht die Uhr, jeder Schritt hinterlässt eine Spur
Jeder Tag, jede Nacht, zum Erinnerung machen gedacht.“
Dass 70, 80jährige zurückblicken, gilt als normal. Aber auf was blickt ein gerade 40jähriger zurück?
„Ich schrei rum und ich spuck‘ in die Luft.
Alles, was ich will ist ’n Kuss.
Nehm ’n Schluck und die Flasche geht rum.“
Erwachsenwerden, Alkohol, erste Liebe – doch bei diesen Erinnerungen bleibt Mark Forster nicht stehen. Er wird beinahe philosophisch, wenn er fragt:
„Hallo, hallo, sagt die Welt,
dreht sich weg, weil sie niemals kurz hält.
Wenn ich mich jetzt nicht beweg‘,
ist die Musik aus und dann ist es zu spät.
Gib mir lieber Liebe und Licht.
Cash und Diamonds: Behalt es für dich!“
Was bleibt?
Bargeld und sonstiger Besitz sind zweitrangig. Wichtiger sind Liebe und Licht – eine schillernde Formulierung. Liebe? Na klar. Aber Licht? Der Blick ins Symbollexikon
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„Und das, was keiner wirklich weiß,
ist, was am Ende von uns bleibt.
Außer Memories und Stories
und den Bildern unserer Zeit.“
Spätestens jetzt berührt Mark Forster mit seinen Erinnerungen die großen Fragen des Seins: Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich eines Tages?
Mehr als Biographisches
Ein paar biographische Dinge lassen sich schnell über jeden Menschen zusammentragen. Auch über Mark Forster: geboren in Kaiserslautern als Mark Cwiertnia, polnische Mutter, deutscher Vater, Schwester Natalie. Mark spricht fließend Deutsch, Polnisch und Englisch, BWL-Studium, hatte mit der Titelmelodie zu „Krömer – Die Internationale Show“ so viel Erfolg, dass Kurt Krömer ihn gleich für seine Band engagierte. Gastauftritt bei Sido, der sich revanchiert und durch seinen Support „Au revoir“ zum erfolgreichten Forster-Song macht. Juror bei „The Voice – Kids“ und anschließend bei „The Voice of Germany“. Fünf erfolgreiche Longplayveröffentlichungen, etliche Singles und zahllose Preise.
Großen Fragen der Menschheit
Aber ist das wirklich Mark Forster? Selbst wenn man den Familienmenschen und sein soziales Engagement für Herzenssache e.V. und United Charity hinzunimmt, beides wohltätige Aktionen für Kinder in Not, entsteht nur eine Sammlung von Fakten. Äußerlichkeiten und Öffentliches. Wer hinter der Figur des in der Öffentlichkeit stehenden Künstlers steckt – darüber verraten die vermeintlichen Fakten nur wenig.
Dabei sind es doch viel mehr Fakten, als über „Otto Normalverbraucher“, über Sie und mich zu erfahren sind. Wer also bin ich eigentlich? Unglaublich, welche Dimension der Rückblick auf die eigene Vergangenheit erreicht. Denn damit verbunden sind ja auch unweigerlich die Fragen: „Wer will ich eigentlich sein? Was gibt meinem Leben Sinn?“ Und ein noch größeres Fass scheint die Frage zu sein: Was wird aus mir, was bleibt von mir, wenn ich einmal nicht mehr auf dieser Welt bin?“
Christen haben eine Antwort
Christen haben es da in gewisser Hinsicht leicht: Sie glauben daran, dass das Leben in dieser Welt lediglich eine Durchgangsstation ist. Eine Art Qualifikationsrunde für ein besseres Leben nach dem Tod, ein Leben bei Gott, ein Zustand, in dem Leid, Krieg, Krankheit und Schmerz keine Rolle mehr spielen. Und in der selbst die Zeit keine Rolle mehr spielt. Frieden in Ewigkeit – eine großartige, nahezu unglaubliche Verheißung.
Besondere Widmung
Leider gilt dies aber nicht für diese Welt. Trotzdem kann man so einiges tun, um diese Welt ein bisschen näher an eine mögliche zukünftige, verheißene Wirklichkeit heranzuführen. Wohl deshalb wirdmet Mark Forster „Memories & Stories“ ausdrücklich den Menschen, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt starkmachen. Denen also, die für andere da sind. Und die versuchen, Tag für Tag unsere Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Vielleicht ist genau das, was am nachhaltigsten von einem Menschen in Erinnerung bleibt: sein Bemühen um andere, sein Engagement in unserer Gesellschaft.
Videoclip
Randbemerkung: Der Videoclip zu „Memories & Stories“ wirkt wie ein musikalisches Tagebuch. Dabei greift Mark auf eine Reihe von authentischen Homevideo-Aufnahmen zurück und setzt einzelne Szenen chronologisch aneinander. Mark Forster als Kind, als Jugendlicher, mit Freunden und mit seiner Familie. Szenen mit langen und kurzen Haaren. Dazu Sequenzen aus dem Tonstudio, von Reisen und von Konzerten. Erinnerungen eben, die das Leben schreibt. Mal mit und mal ohne die mittlerweile obligatorische Baseballkappe.
Mark Forster – Memories & Stories
Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.
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