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All American Rejects – Gives You Hell

Mal ganz ehrlich: Wenn dir jemand so richtig auf den Senkel geht, krampfen sich dann deine Finger auch zu einer Faust zusammen und nur der Mittelfinger bleibt stehen? Muss man ja – mit dem Handrücken voran – nicht gleich zeigen. Aber irgendwie entlädt sich damit die innere Spannung. Zumindest meistens. Und zumindest ein bisschen. Jemandem den Stinkefinger zeigen

– zumindest im übertragenen Sinn haben das All American Rejects schon vor zehn Jahren gemacht. Mit „Gives You Hell“ verfluchen sie die Ex… und präsentieren einen bissig-bösartigen Text:

„Ich wache jeden Abend auf mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
Das fühlt sich nie falsch an. Du arbeitest vermutlich immer noch von 9 bis 5.
Ich frage mich, wie schlimm das für dich sein muss, wenn du mein Gesicht siehst.
Hoffentlich macht es sich fertig, wenn du an mir vorbeiläufst!
Wo ist denn jetzt dein weißer Lattenzaun, Liebes? Und wo ist das glänzende Auto?
Und hat es dich weiter gebracht? Du hast nie so angespannt gewirkt, Liebes.
Ich hab dich nie so hart fallen sehen.
Ehrlich: Ich vermisse dich. Und jetzt mal ganz ehrlich: Das ist glatt gelogen!“

Der weiße Lattenzaun, an dem der Familienvater sein Auto putzt, wobei ihm die Ehefrau ein Glas Orangensaft serviert – diese spießbürgerlichen Klischees sind im Videoclip zu „Gives You Hell“ zu sehen. Den ätzenden Text gibt es dort natürlich auch. – Statt jemandem, real oder im übertragenen Sinne, den Stinkefinger zu zeigen, glaubten die Menschen früher an ein anderes Mittel der Bestrafung:

Jemandem tatsächlich die Pest an den Hals zu wünschen oder ihn sogar zur Hölle schicken zu wollen – einen schlimmeren Fluch konnte man sich kaum vorstellen. Lebensbedrohlich zu erkranken oder ihn in zur Hölle zu wünschen, also weit weg von Gott – heftiger ging es nicht. Gott selbst wurde gebeten, nun doch – bitte schön – mal einzugreifen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Im Alten Testament ist diese Vorstellung besonders ausgeprägt. Später setzte sich eher die Auffassung durch, dass es irgendwann nach diesem Leben einen Tag des Jüngsten Gericht geben wird. Mit anderen Worten: dass man Gottes ausgleichende Gerechtigkeit nicht unbedingt zu Lebzeiten erfährt. Aber dass sie trotzdem wirksam wird. Indem man nämlich für mieses Verhalten in diesem Leben in einem späteren bestraft wird. Ob dazu allerdings auch Beziehungsprobleme gehören, steht auf einem anderen Blatt. All American Rejects – Gives You Hell.

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