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Ungewöhnliche Gemeinsamkeit: Little Richard, Cliff Richard, Billy Gibbons, Justin Bieber und Co. (7. November)

Eigentlich haben sie ja nun wirklich keine Gemeinsamkeiten: Little Richard, Cliff Richard und ein paar andere. Allenfalls, dass sie Musiker sind bzw. waren. Ansonsten sind die Unterschiede doch gewaltig. Denken sie nur an die ersten Auftritte von Little Richard: Die waren für die damalige Zeit einfach der nackte Wahnsinn. Little Richard trug ausgeflippte Klamotten, als erster männlicher Showstar Lippenstift und Mascara. Die meisten US-Amerikaner,
die älter waren als er selbst, fanden ihn einfach nur skandalös. Dabei gehen auf das Konto selbst ernannten

Good Golly, Miss Molly

„Architekten des Rock and Roll“ unvergessene Songs: Titel wie „Tutti Frutti“, „Long Tall Sally“ und „Good Golly, Miss Molly“ gehören schon lange zum kollektiven Musikgedächtnis der Welt.
Die wirklich wilde Karriere dieses Mannes dauerte nur rund zwei Jahre. Dann warf der Mann angeblich seine Ringe ins Meer, studierte Theologie und ließ sich zum Priester weihen. 1961 war das. Und später, als Richard Wayne Penniman, so sein wirklicher Name, ins Showgeschäft zurückkehrte, nahm er vermehrt Gospelplatten auf und thematisierte darin seinen Glauben.

Rote Lippen soll man küssen

Blicken wir auf einen anderen Musiker, nämlich auf den in Indien geborenen Harry Rodger Webb. Der ist natürlich weitaus besser unter seinem Bühnennamen Cliff Richard bekannt. Der stets smarte Cliff, wegen seiner Verdienste der erste Musiker, der von der Queen zum Ritter geschlagen wurde. Bereits 1958 veröffentlichte der mit „Move It“ seinen ersten Song, ließ mit „Living Doll“ und „Travellin‘ Light“ bereits im Folgejahr in England seine ersten beiden Nummer eins-Hits folgen. In Deutschland wurde er auch wegen so schöner Lieder wie „Rote Lippen soll man küssen“, „Wenn du lachst, lacht das Glück (Sally Sunshine)“ und vieler andere bekannt. Wenn man sich

einmal vorstellt, dass dieser Mann mittlerweile in acht verschiedenen Jahrzehnten Musik veröffentlicht hat – Wahnsinn! Das muss erst mal einer nachmachen.

Millenium Prayer

Vor ein paar Jahren wurden Cliff Richard sexuelle Belästigungen vorgeworfen. Ein Vorwurf, der sich zwar im Nichts auflöste, der aber bei dem 1940 geborenen Sänger Spuren hinterließ. Auf seine Freunde habe er sich verlassen können – die hätten zu ihm gestanden und den Unsinn nicht geglaubt, sagte Cliff Richard später sinngemäß. Und betonte: Eine wirkliche Hilfe sei ihm sein unerschütterlicher Glaube gewesen. Es habe Momente gegeben, in denen er geglaubt habe, unter der Last der ungeheuren Vorwürfe zu zerbrechen – aber dank seines Glaubens sei er durch diese Zeit gekommen. Eine starke Aussage des Mannes, der 1966 ein öffentliches Bekenntnis abgab, Christ zu sein; der sehr gerne 2005 beim Weltjugendtag in Köln auftrat. Und der zum Jahrtausendwechsel mit dem frommem „Millenium Prayer“ einen Mega-Hit landete, obwohl viele Radiostationen sich weigerten, diesen Song zu spielen. Ein vertontes Vater Unser war vielen Programmmachern ein Dorn im Auge. Sei’s drum!

Von ZZ Top Billy Gibbons bis Roxy Music’s Andy Mackay

Wenn Reverend Willy G von der Universal Life Church seine Predigten hält, ist er ähnlich begeisternd wie bei seinen Auftritten als einer der längsten Bärte der Rockgeschichte, besser bekannt als ZZ Top-Gitarrist Billy Gibbons. Dass Andy Mackay, Multiinstrumentalist bei Roxy Music, eine lange Ruhepause der Band nicht nur für eigene Veröffentlichungen nutzte, sondern auch für das Studium der Theologie, ist längst bekannt.

Und Justin Bieber?

Und was soll man zu Justin Bieber sagen? Sicher war er immer mal wieder wegen seiner Musik in den Schlagzeilen. Aber die Berichte über seine Skandale und Skandälchen sind sicherlich genau so zahlreich. Außer in den letzten Jahren: Da gab es hauptsächlich Schlagzeilen, weil Biebs plötzlich fromm geworden war. Der Glaube an Gott, zu dem er durch die Hillsong Church gefunden habe, gebe ihm Kraft, habe ihn durch schwere Zeiten getragen, ließ der Musiker verkünden. Er wolle seine Musikerkarriere nicht aufgeben, fühle aber, dass es da draußen eine größere Berufung gebe. Auch wenn es anders klingt als bei Cliff Richard, ist es doch irgendwie dasselbe. Cliff Richard hatte nämlich mal irgendwann gesagt, er sein Christ, der zufälligerweise auch Musiker sei, nicht andersherum.

Fromme Fußballer

Ach, und wenn ich nur an die vielen Fußballer denke, die sich als Christen verstehen. Kevin Kurani, Luiz Gustavo, Franck Ribéry, Neymar, David Luiz, Taribo West, Kaka, Jürgen „Kloppo“ Klopp, Marco Rose, Willi Orban, Breel Embolo, Thilo Kehrer und viele andere. Ex-Bayern-Star Zé Roberto plante die ersten vier Jahre nach seiner Fußballerkarriere sogar für ein Theologiestudium ein, um anschließend Pastor zu werden. In den Dienst anderer Menschen wollte er sich stellen, für andere da sein, ihnen helfen, mit ihnen an einer besseren Zukunft arbeiten.

Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade

Unglaublich? Ja, wie so oft im Leben. Der heilige Paulus war ein Christenverfolger, der heilige Augustinus ein Dieb, der heilige Franziskus ein Säufer, Weiberheld und Prasser – so lange, bis sie durch ihren Glauben Gott einen Platz in ihrem Leben gaben. „Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade“ nannte Kurt Steinel vor vielen Jahren einmal ein Buch, dessen Titel zum Ausdruck bringt: Selbst die ungewöhnlichsten Biographien können zu einem außergewöhnlichen Ende gelangen.

Gespannt, was die Zukunft bringt

Wenn ich da so auf mein Leben schaue: die wenigen Jahre, die ich hinter mir habe, die vielen, die ich hoffentlich noch vor mir habe – da kann noch eine Menge passieren, was sich bis heute noch nicht einmal andeutet. Ob ich vielleicht auch noch mal so richtig fromm werde? Ich bin gespannt. Gespannt darauf, was das Leben noch alles so bringt. Und wie ist es mit Ihnen? Haben Sie Angst vor der Zukunft? Oder glauben Sie daran, dass am Ende alles gut wird? Vielleicht sogar, weil es jemanden gibt, der am Ende alles gut macht? Warten wir es ab!
Schönen Sonntag!

Momentaufnahmen, kurze Episoden in den Medien, flüchtige Eindrücke – und alles rauscht einfach vorbei? „Auch das noch“ zeigt die Skripte (leicht überarbeiteter) Rundfunkbeiträge aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk. Manche wurden sogar speziell für Heaven On Air geschrieben. Frei nach dem Motto: einfach mal einen Moment innehalten.

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