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Mötley Crüe – Home Sweet Home

Mötley Crüe, Motörhead, Hüsker Dü, Znöwhite – sie alle und viele mehr folgten dem Vorbild von Blue Öyster Cult und schrieben vereinzelte Vokale als Umlaute, wie man sie nur im Deutschen kennt. Die „Röck Döts“, die nur geschrieben, nicht gesprochen werden, sollen „germanische Härte“ demonstrieren. Oder wie Motörhead-Shouter Lemmy Kilmister einmal sagte: „Weil es so böse aussieht!“ Dabei weiß jeder, dass die harten Jungs der Rockszene zwar nichts, aber auch gar nichts anbrennen lassen. Aber

dass sie meistens weitaus weniger wild als man allgemein annimmt. Das wird spätestens dann deutlich, wenn die ganz harten Jungs ganz sanfte Melodien schreiben. Oder sentimentale Texte. Beispiel: Mötley Crüe und „Home Sweet Home“.

„Du weißt, ich bin ein Träumer, aber mein Herz ist aus Gold.
Ich musste aufgedreht weggehen; also fuhr ich nicht runter und kam heim,
als die Dinge gerade richtig liefen. Das heißt nicht, dass sie ansonsten falsch liefen.
Nimm einfach diesen Song und du wirst dich nie alleingelassen fühlen.
Schließe mich in dein Herz, fühle mich in deinen Knochen. Nur noch eine Nacht
und ich komme runter von dieser langen und kurvenreichen Straße.
Ich bin auf dem Weg! Trautes Heim, Glück allein! Ich bin auf meinem Weg.“

Dass „Home Sweet Home“ autobiographische Züge hat, verrät Bassist Nikki Sixx auf der DVD „Mötley Crüe – Das Ende“: Demnach war die Band

nach der Veröffentlichung ihres 1983er Albums „Shout At The Devil“ 18 Monate lang auf Tour. Jeden Abend auf der Bühne vor einem tosenden Publikum; jeden Abend mit einem Mega-Flow der Gefühle; und jeden Abend nach dem Konzert in einem anonymen Hotelzimmer. „Ist das nicht pure Ironie?“, so Nikki Sixx. „Alles, was du jemals willst, ist, in eine Band zu einsteigen und auf Tour zu gehen. Aber dann bist du auf Tour und willst nur noch nach Hause kommen.“
Ja, auch „harte Jungs“ sind glücklich, wenn sie zu Hause sind. Wenn sie da ankommen, wo sie ihren Partner und ihre Familie haben. Psychologen meinen: Ohne Heimat kann man nicht leben. Und sie meinen damit Menschen, mit denen man in einer Beziehung steht. Menschen, die Anerkennung geben und Aufmerksamkeit fordern. Die Nähe und Halt geben, in guten, aber gerade auch in schlechten Zeiten, wie es so schön heißt. Deshalb sind Familien, Freundeskreise, Vereine und Glaubensgemeinschaften so wichtig: Weil sie das Gefühl geben: Hier gehöre ich hin, hier bin ich zu Hause. Oder wie Mötley Crüe formulieren: „Home Sweet Home“.

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