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America – A Horse With No Name

Drei Jungs, dreimal dieselbe Geschichte: Papa arbeitet für das US-Militär in London. Klar, dass sich die drei Jungs auf derselben Schule treffen; klar auch, dass sie sich nach Hause sehnen; und ebenso klar, dass ihnen das berühmt-berüchtigte Londoner Wetter gewaltig auf den Senkel geht. Und was machen die drei? Gründen eine Band, die schon vom Bandnamen her das plagende Heimweh verkörpert – America – und verarbeiten ihre Wünsche und Sehnsüchte zu Songs. Einer davon macht aus der Abneigung gegen den Londoner Nieselregen einen Aufenthalt in der Wüste: Da ist es wenigstens schön warm – und zuviel Nass von oben gibt es auch nicht. Klingt verrückt? Ist es auch. Und der Text des Songs erst Recht. Im Refrain heißt es:

„Ich war auf einem namenlosen Pferd in der Wüste unterwegs.
Es tat gut, aus dem Regen rauszukommen.
In der Wüste findest du wieder zu dir selbst,
weil keiner da ist, der dir wehtut.“

A Horse With No Name“ war 1972 für die Gruppe America der erste und größte Hit. Ein Tagtraumtext, in dem alles irgendwie surreal wirkt: der obligatorische Sonnenbrand am zweiten Tag, die Entdeckung eines ausgetrockneten Flussbettes. Auch, dass man den bedeutungslosen und deshalb namenlosen Gaul in die Wüste jagt:

„Denn die Wüste war zum Meer geworden.
Es gab Pflanzen, Vögel, Felsen – alles Mögliche.
Es gab Sand und Hügel und Klänge.“

Doch der Song ist mehr als eine Momentaufnahme. Die Wüste wird zum Symbol der Einsamkeit. Ein Ort, an dem man ohne Ablenkungen über sich nachdenken kann. Niemand, der stört, niemand, der einem wehtut und so in das persönliche Gefühlsleben eindringt. Dort kommt man zu einer neuen Tiefe des Lebens, dort findet man zu sich selbst. Und erkennt plötzlich: Im richtigen Leben, da, wo alles im Überfluss vorhanden zu sein scheint, dort sind die Menschen trotzdem lieblos. Denn die klammern sich in ihrem Leben an Oberflächlichkeiten, statt nach Tiefe zu suchen. Also: auf in die sprichwörtliche Wüste – notfalls auch auf einem namenlosen Pferd: America – „A Horse With No Name“.

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