Cyrus, Miley ft Lipa, Dua – Prisoner
Zugegeben: Der Videoclip ist schon ganz schön heftig. Miley Cyrus und Dua Lipa blutverschmiert, auch wenn das Ganze letztlich nur Kirschsaft ist. Dazu die Nachricht am Ende des Clips: „In liebevoller Erinnerung an all meine Exes: Fresst Scheiße!“ Da kann man schon ins Grübeln kommen. Der Songtext zu „Prisoner“ ist da zum Glück
weitaus weniger heftig. Nachdenklich allerdings macht er trotzdem.
„Gefangener! Eingesperrt!
Ich kann dich nicht aus meinem Kopf bekommen.
Gott weiß, ich habe es millionenfach versucht.
Warum kannst du mich nicht einfach gehen lassen?
Abhängig von einem Gefühl sind mir meine Hände gebunden.
Dein Gesicht an meiner Zimmerdecke – ich phantasiere schon!“
Hannah Montana
Zwischen 2006 und 2011 verkörperte der damalige Kinderstar Miley Cyrus die zuckersüße Disneyfigur „Hannah Montana“. Danach produzierte die Sängerin nicht nur aufregende Mucke, sondern nach dem Motto „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“ auch eine Menge Negativschlagzeilen. „Prison“, das Duett mit Dua Lipa, ist rotzig und frech. Trotzdem wirkt Miley Cyrus anders. So, als ließe sie sich nicht einfach treiben, sondern folge einem bestimmten Plan.
Und tatsächlich: „Prison“ ist ein Song gegen die negativen Dinge, die das Leben mit sich bringt. Sie habe
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immer das Gefühl, dass sich das Leben über sie lustig mache, erklärt Miley Cyrus im Interview. Irgendetwas ziehe Fäden, was dazu führe, dass sie selbst im Chaos lande. Das auszuhalten sei nicht gerade leicht.
Andere Seite von Miley Cyrus
Eine Erklärung, die plötzlich eine ganz andere Seite von Miley Cyrus sichtbar werden lässt: Schlagartig wird sie zu einer verletzlichen Person, eine, die unter Beziehungschaos und Trennungen leidet. Eine, die keine Rezepte gegen die Scherbenhaufen in ihrem Leben parat hat. Und eine, die trotz vieler negativer Erfahrungen das Chaos in ihrem Leben nicht überwinden kann. Eine, die fassungslos fragt:
„Warum kannst du mich nicht einfach gehenlassen?“
Und damit nicht nur ihren Ex-Freund meint, sondern das Leben. Denn das behält sie weiterhin fest im Griff. Kein Wunder, dass sich Miley dagegen auflehnt. Und so wird sie zu einer Frau, die mit Worten um sich schlägt, um sich aus ihrer fatalen Situation zu befreien.
Preis für den Ruhm?
„Prisoner“ macht vor allem eins: nachdenklich! Fast automatisch entstehen Fragen: Welchen Anteil hat ein Mensch daran, dass das Leben mit ihm anscheinend machen kann, was es will? Ist man am Ende sein eigener Gefangener? Bei Miley Cyrus scheint die Antwort auf der Hand zu liegen: Als „Kinderstar“ von Filmbossen in ein bestimmtes Korsett gepresst, die eigene Kindheit versäumt. Und dabei auch die Möglichkeit, Schritt für Schritt zu reifen, am wirklichen Leben zu wachsen. Ist das der Preis, den Kinderstars zu zahlen haben?
Auf der Suche
Dieser Logik folgend wären Mileys Abstürze mit Drogen und Alkohol gescheiterte Versuche, den eigenen Platz im Leben zu finden. Etwas zu suchen, das Halt gibt. Und dazu beiträgt, nicht alles als Niederlage gegen das Leben aufzufassen. Glücklich, wer solch einen Halt für sein Leben gefunden hat.
Miley Cyrus hat dieses Glück wohl (noch) nicht. Deshalb muss sie mit lauten, frechen Tönen gegen ihre Ex-Freunde zurückkeilen. Denn das gibt zumindest das Gefühl, ein Stückweit eine Schutzmauer um sich aufzubauen. Eine, die andere auf Distanz hält. Und die zumindest verhindern soll, dass das Leben mit weiteren Verletzungen unbarmherzig zuschlägt.
So wird „Prisoner“ zu einem Hilferuf: Ich bin ein Star, holt mich hier raus. Denn ich kann mir nicht selbst helfen. Miley Cyrus im Duett mit Dua Lipa: „Prisoner“.
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