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Jagger, Mick & Grohl, David – Eazy Sleazy

Der eine wird im Sommer 78 Jahre alt, der andere hat gerade seinen 52. Geburtstag gefeiert. Und weil der Erste nicht nur in Sachen Musik umtriebig ist, sondern auch in Sachen Frauen selten etwas anbrennen ließ, könnte der Zweite theoretisch der Sohn des Ersten sein. Rein rechnerisch natürlich. Mick Jagger ist wieder da – dieses Mal

in einer Kooperation mit David Grohl, Schlagzeuger von Nirvana, den Queens of the Stone Age und, längst zum Sänger mutiert, auch der Foo Fighters. Darf man sagen: Zwei, die zu den kreativsten lebenden Musikern des Planeten gehören, haben sich gefunden? Man darf, auch wenn das Stones-Fans nicht allzu gerne hören werden. Denn jedes Mal, wenn der Boss der gesichtsältesten Rockband der Welt etwas ohne seine angestammten Kollegen macht, zittern wahre Stones-Fans um den Fortbestand der Band. Oder zumindest darum, dass der Stones-Boss, einmal von der Leine gelassen, keine Grenzen kennt. Und sich vergaloppiert, wie schon öfter. Keine Sorge, liebe Leute, diese Sorge ist völlig unbegründet. Zumindest dieses Mal.

„Eazy Sleazy“ heißt die Single, die Jagger und Grohl gemeinsam veröffentlicht haben. Dass aus dem Projekt viel mehr als dieser Song wird, ist kaum zu erwarten. Denn schließlich geht es vor allem um ein Lebenszeichen in Zeiten der Pandemie. Eines, dass durch einen hoffnungsvollen Text Mut machen soll. Dabei reiht Jagger Assoziationen

gleich dutzendweise aneinander. Und wie so oft: nie ganz ernst, immer auch ein bisschen ironisch. Mal mehr, mal weniger. So bekommen die Impfgegner ihr Fett weg, „Leute“, so Jagger im Interview, „denen du erzählen kannst, was du willst – die hören dir eh nicht zu.“ Deshalb probiert der Shouter es, indem er die Verschwörungstheoretiker „hochnimmt“. Dass er mittlerweile selbst geimpft ist, kommentiert Jagger, nicht ganz ernstzunehmend, wenn er singt, er habe jetzt Bill Gates in seinen Adern. Eine Anspielung darauf, dass die Bill Gates Stiftung Unsummen für die Herstellung eines Impfstoffs bereitgestellt hat und ihr Gründer genau deswegen von Verschwörungstheoretikern angefeindet wird.
Und weil es so passend ist, lässt Jagger auch die „Roaring Sixties“ wieder aufleben: Auch da hat man ja so einiges überstanden, wenngleich man das dem eigenen Körper oftmals selbst angetan hat: „Alles wird wieder so richtig freakig“ und „Nachts ist alles wieder gut“, heißt es da in Anlehnung an das ausgeflippte Partyleben vergangener Zeiten.

Vor allem arbeitet Mick Jagger auf, wie er die Corona-Pandemie in England bislang erlebt hat: Nicht mehr lange, dann sind sie vorbei: die Zeiten, in denen man sich von Deppen hat herumscheuchen lassen, in denen Fußballübertragungen mit Applaus aus der Konserve aufgepeppt wurden und in denen Konzerttourneen ausfielen. Ach ja, Tourneen: Rund um den Song hat Mick Jagger ein kleines audiovisuelles Kunstwerk basteln lassen, das mit einem elektronischen Token versehen ist. Da das gute Stück quasi nicht weitergegeben werden kann, besitzt es einen gewissen Sammlerwert. Die Einnahmen daraus gehen zu 100 Prozent an drei Wohltätigkeitsorganisationen weiter: zwei, die notleidende Künstler und vor der Pleite stehende Veranstalter unterstützen, eine dritte, die sich um den Umweltschutz kümmert.
Hoffnung und Erlöse für Leute, denen das Wasser bis zum Hals steht – da kommt doch gleich der alte Satz wieder ins Gedächtnis: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Mick Jagger und David Grohl mit ihrer Hymne auf das baldige Ende der Corona-Pandemie: Eazy Sleazy

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