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Ferrari-Deutschland-Treffen in Fulda – abgesagt (27. August)

Anreise noch heute, Übernachtung im Doppelzimmer, Begrüßungscocktail, Fleischspezialitäten frisch vom Grill, mediterrane Köstlichkeiten vom Büffet und natürlich genug zu trinken. Morgen dann Panoramafahrt in einem echten Ferrari durch die herrliche Landschaft der hessischen Rhön. Einziger Haken: Ihren Ferrari müssen Sie selbst mitbringen.

Corona: Absage!

So war es für dieses Wochenende wieder einmal im osthessischen Fulda geplant. Dort hat nämlich das Ferrari-Deutschlandtreffen mittlerweile längst Tradition. Allerdings schießt mir gerade ein Rudi Carrell-Kalauer durch den Kopf: „Das wäre ihr Preis gewesen: soviel Waschmaschinen, wie sie tragen können!“ Mit anderen Worten: Ist nicht! Was bezüglich des Ferrari-Treffens heißt: Neben dem Haken mit dem eigenen Ferrari kommt in diesem Jahr ein weiterer hinzu. Und der heißt. „…wenn nicht Corona wäre!“ Denn das ist das Ärgerliche am diesjährigen Ferrari-Treffen: Coronabedingt mussten die Veranstalter das Treffen absagen. Wie schon im letzten Jahr. Was ich wirklich sehr, sehr schade finde. Aber die Gesundheit geht vor! Zumindest für mich ist das keine Frage.

Magnum

Falls Sie jetzt meinen, ich würde dort mit einem Ferrari vorfahren – Sie kennen mein Möhrchen nicht. Klappert, rappelt, fährt – bis der TÜV uns scheidet. Und das wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Marktwert: vielleicht noch 850 Euro. Mehr sicher nicht. Dafür bekommen Sie von einem Ferrari gerade einmal zwei Felgen. Wenn Sie Glück haben.
Aber erinnern Sie sich an die Krimi-Serie Magnum? Eine Serie aus den 1980er Jahren. Als ich die Möglichkeit hatte, mir auf DVD ein paar Staffeln dieser doch etwas betagten Serie anzusehen, habe ich die Chance genutzt. Und? Ich war begeistert! Bevor Sie in eine falsche Richtung denken: Nein, der schnauzbärtige Tom Selleck mit seinem großgeblümten Hawaiihemd, in den 1980er angeblich der größte Frauenschwarm, war nicht das, was mich faszinierte. Vielleicht schon eher die unkonventionelle Art und Weise, wie er das Anwesen des Schriftstellers Robin Masters zu schützen versuchte, stattdessen aber immer wieder in irgendwelche andere Dinge hineingezogen wurde.

Zeus, Apollo und „Rossa Corsa“

Etwas knuffiger war da schon der Edel-Hausmeister Jonathan Higgins mit seinen beiden Dobermännern Zeus und Apollo. Wenn Higgins die beiden auf Patrouille schickte, wurde selbst Magnum kleinlaut. Und selbst die Scharmützel, die sich Higgins und Magnum immer wieder lieferten – na ja, 80er Jahre Stoff eben. Nicht schlecht, aber eben heute dann doch nicht mehr der Burner. Aber wenn Magnum unter irgendeinem Vorwand in den feuerroten Ferrari von Robin Masters sprang und durch die Gegend fuhr – das waren dann doch die Bilder, die mein Herz höher schlagen ließen. Wenn ich also mal im Lotto gewinnen sollte: Ein feuerroter Ferrari wird es sein. „Rossa Corsa“, Rennrot heißt die Farbe. RAL 3001, glänzend! Sie sehen: Ich bin vorbereitet. Jetzt müsste ich nur noch Lotto spielen. Aber… Lassen wir das!

Nur gucken, nicht anfassen!

Soweit auch Sie noch kein Ferraristi sind, gilt auch für Sie: Was nicht ist, kann ja noch werden. Im nächsten Jahr soll es das traditionelle Ferrari-Deutschlandtreffen unbedingt wieder geben. Natürlich weiß ich nicht, wie es Ihnen geht. Ich gehöre weder zu denen, die Benzin im Blut haben, noch kann ich mir ein derartiges Luxusgerät auch nur annähernd leisten, wie Sie ja nun wissen. Aber als ich einmal in Osthessen unterwegs war, habe ich das genutzt, um beim Ferrari-Treffen in Fulda vorbeizuschauen. Und, ja, ich würde tatsächlich noch einmal hinfahren, vielleicht sogar im nächsten Jahr. Frei nach dem Motto: Hingehen, gucken und staunen – spätestens dann, wenn die Luxuskarossen in Reih und Glied zwischen Fuldaer Dom und Stadtschloss stehen. 100 Stück, vielleicht auch mehr, das variiert jedes Jahr ein bisschen. Was sich nicht ändert, sind die Fahrzeuge: eines gediegener als das andere. Leider gilt: nur gucken, nicht anfassen! Sehr schade!

Müssen, muss nicht – zu können, reicht

Dabei würde mich eine Fahrt mit so einem Nobelgefährt wirklich einmal reizen. Ich selbst hinterm Steuer – na ja, ich würde es da schon eher langsam angehen lassen. Schließlich muss man sich an so ein PS-starkes Geschoss erst einmal gewöhnen. Es soll ja eine ganze Reihe von Menschen geben, die sich

schon gleich bei ihrer ersten Fahrt mit einer PS-starken Luxuskarosse maßlos überschätzt und die brachiale Gewalt, zu der solch ein Auto fähig sein kann, unterschätzt haben. Wobei ich bei einem Plausch in Fulda von einem Ferrarifahrer erfahren habe, dass ihm allein schon das Gefühl, er könnte, wenn er wirklich wollte, völlig ausreicht. Vielleicht weil andere Verkehrsteilnehmer denken, dass er ja könnte, wenn er wollte. Und lieber von vornherein auf irgendwelche Rennen verzichten, weil sie meinen, sie hätten gegen den anderen eh keine Chance. Eben wenn der wollte, wie er kann. Ach, Sie wissen schon, was ich meine.

Reisesegen für Ferrari und Ferraristi

Echte Poser habe ich auf jeden Fall bei diesem Ferrari-Treffen in Fulda nicht gesehen. Eher Menschen, die wissen: Je schneller man unterwegs ist, desto mehr gefährdet man sich selbst und andere. Deshalb sind wohl eine ganze Reihe der Ferraristi sehr zufrieden damit, dass ihr alljährliches Deutschland-Treffen immer wieder in der Bischofsstadt Fulda stattfindet. Denn natürlich gehört der offizielle Reisesegen zu diesem Treffen dazu wie… na ja, wie eben das Amen in der Kirche. Ein Segen verbunden mit der Bitte, der liebe Gott möge die Gesegneten und ihre Fahrzeuge heil und gesund wieder von der Reise heimkommen lassen. Süß, oder? Aber wenn’s nutzt! Etliche Ferraristi gaben sich in Fulda zumindest so, als seien sie davon überzeugt. Nur dass das Weihwasser wegen seines leicht erhöhten Salzgehaltes auf dem Lack Spuren hinterlässt – das hat dem einen oder anderen nicht gepasst.

Reisesegen und Christophorus „für jede Möhre“

Um solch einen Reisesegen zu bekommen, müssen Sie übrigens nicht unbedingt einen Ferrari besitzen. Sie müssen mit Ihrem Gefährt nur mal einen Termin mit Ihrem Pfarrer absprechen. Oder bei einer Gelegenheit, bei der der Reisesegen gespendet wird, einfach mal mit Ihrem Auto vorbeifahren. Ich habe das gemacht. Bei meiner alten Möhre muss ich ohnehin keine Sorgen haben, dass der Lack Schaden nimmt.
Übrigens: Bei dieser Gelegenheit habe ich noch eine kleine Plakette geschenkt bekommen, die seitdem bei meinem Auto an einer Ablage klebt. Die zeigt den heiligen Christophorus, den Schutzheiligen der Reisenden. Und ob Sie es glauben oder nicht: Seitdem der mit mir mitfährt, habe ich nicht mal mehr anderen auf dem Supermarktparkplatz eine Macke in die Tür gemacht. Was mir allerdings auch nicht passieren würde, wenn ich einen Ferrari besäße. Mit so einem Luxusschlitten im Supermarkt einkaufen? Das glauben Sie ja wohl selbst nicht.

Momentaufnahmen, kurze Episoden in den Medien, flüchtige Eindrücke – und alles rauscht einfach vorbei? „Auch das noch“ zeigt die Skripte (leicht überarbeiteter) Rundfunkbeiträge aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk. Manche wurden sogar speziell für Heaven On Air geschrieben. Frei nach dem Motto: einfach mal einen Moment innehalten.

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