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YouNotUs ft Colt, Kelvyn – Empire

Die beiden Berliner DJs Tobias Philippsen und Gregor Sahm sind ja immer mal wieder für eine Überraschung gut. Jetzt haben sie sich mit dem 30jährigen Kelvyn Benbella Ajala zusammengetan. Bei letzterem handelt es sich um den als Kelvin Colt bekannten deutsch-nigerianischen Rapper. Geboren wurde der

Fulda, Wiesbaden, London, Berlin, KIKA

Musiker im osthessischen Fulda. Seine ersten musikalischen Gehversuche allerdings stammen aus einer Garage in Wiesbaden, wohin es ihn bereits als Sechsjährigen mit seinen Eltern verschlug. Für den Karrierestart kam ihm Kollege Zufall zu Hilfe: Nachdem Kelvyn bei einer Straßenumfrage einen Mini-Auftritt im Fernsehen hatte, wurde eine Agentur auf ihn aufmerksam, die ihm kurze Zeit später zu seiner ersten „echten“ TV-Rolle verhalf: in der KIKA-Serie „Romeo feat. Juliette“ schlüpfte Kelvyn 2014 in die Rolle des Romeo. Bevor er sich aber professionell der Musik und der Schauspielerei widmete, studierte er: anfangs Rechtswissenschaften an der European Business School in Wiesbaden, später dann Betriebswirtschaft an der University of Buckingham in London. Der Bachelor of Science reichte ihm dann.

Hit-Lieferanten

Und was die beiden DJs anbelangt: Die liefern seit 2015 mit schöner Regelmäßigkeit einen EDM-Hit nach dem anderen ab. Ihre Versionen von „Supergirl“, „Please Tell Rosie“ und „Narcotic“ sind legendär. Veröffentlicht haben Tobias und Gregor diese und weitere Hits natürlich – man weiß es längst – unter ihrem Producernamen YouNotUs.

Empire

Was die Berliner anfassen, hatte bislang immer Hand und Fuß bzw. ging in dieselben, vorzugsweise in die Beine. Das ist auch bei der Kooperation mit Kelvyn Colt der Fall: „Empire“ heißt das Stück, das neben tanzbaren Beats eben auch über einen vorzeigbaren Text verfügt.

„Ich lege meinen Kopf auf deine Brust.
Du bist der Grund, warum ich gesegnet bin.
Sag, dass unser Reich Bestand haben wird.
Du gibst mir Sicherheit und Schutz.
Wir gehen hoch, wir gehen tief
(wie) Kennedy und Monroe.
Es gibt eine Wahrheit, die sie nicht kennen.“

John F. Kennedy und Marilyn Monroe

„Empire“ spielt mit verschiedenen Metaphern. Dazu gehört auch der Hinweis auf die mutmaßliche, bis heute nicht bewiesene Liebesbeziehung des ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und der Schauspielerin Marilyn Monroe. Die Botschaft: Einerseits gibt es bei jeder Beziehung


eine öffentliche, anderen bekannte Seite; andererseits gibt es Dinge, die nur die beiden Liebenden kennen. Macht man das Geheimnisvolle der Beziehung öffentlich, „zer-redet“ man die Beziehung im wahrsten Sinne des Wortes. Unter dieser Voraussetzung gilt: Nichts und niemand kann dieser Beziehung etwas anhaben. Oder wie es im Song heißt:

„Nichts kann uns zu Fall bringen.“

Gemeinsam? Einfach unbesiegbar!

Übrigens ganz im Gegensatz zum US-Präsidenten, der seinerzeit heimtückisch ermordet wurde. Was wiederum für den Song heißt: Die Liebe zwischen Kelvyn und der von ihm besungenen Frau ist so groß, dass ihre Beziehung sogar die der beiden Ikonen Kennedy und Monroe übertrifft. Die Möglichkeiten sind offensichtlich:

„Wir können aus dieser Liebe ein Imperium errichten.
Wir können ein Leben haben, das so viel größer ist als wir.
Der Deal liegt auf dem Tisch, Baby. Unterschreibe ihn einfach.
Dann bauen wir ein Imperium!“

Beziehungsarbeit

Mit anderen Worten: Von der Theorie her ist das ein großartiger Plan. Jetzt gilt es, diese Vorstellung auch in die Praxis umzusetzen. Also sich bedingungslos für die Beziehung einzusetzen. Was wiederum bedeutet: sich selbst nicht in den Vordergrund stellen, Fehler und Schwächen zwar ansprechen, aber auch verzeihen. Und vor allem an eigenen Fehlern und Schwächen zu arbeiten. Dann entsteht aus der persönlichen Beziehung ein Imperium – etwas, das stark und widerstandsfähig ist und an dem Allerweltsprobleme abperlen.

Events, Werbetafeln, Protestmarsch

Längst ist Kelvyn Colt ein international anerkannter Künstler, der sich über Musik und Events ausdrückt. Konsequent stehen auch seine Songs selten für sich allein, sondern folgen zumeist einem ausgereiften künstlerischen Konzept: Für seine EP „German Angst“ mietete Kelvyn in mehreren europäischen Städten Werbetafeln und ermutigte Passanten, dort ihre Ängste aufzuschreiben – für viele Betroffene ein erster Schritt in Sachen psychische Gesundheit. In Berlin drehte Kelvyn diese Aktion noch etwas weiter: So organisierte er dort einen Protestmarsch für mentale Gesundheit, um so für diese Problematik mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen. Dass auch einige seiner Songs diese und andere gesellschaftliche Probleme ansprechen, versteht sich dabei von selbst.

Mut machen zur Zufriedenheit

Hinter diesem Engagement steht die Vorstellung, dass die meisten Menschen übersättigt sind und sich trotzdem durch Überstimulation mehr und mehr betäubt. Kelvyn möchte diese Form zu leben durchbrechen, Momente schaffen, in denen er einen Mehrwert sieht. Eine lang andauernde, vertrauensvolle Beziehung gehört für ihn in jedem Fall dazu. Mit „Empire“ möchte er Mut machen, an solch einer Beziehung zu arbeiten und dadurch auch Zufriedenheit für das eigene Leben zu erlangen.

YouNotUs ft Colt, Kelvyn – Empire

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.

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