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Burns, Cat – Know That You’re Not Alone

Was der einen die Swifties sind, sind der anderen die Burner – Fans, die ihre Stars bedingungslos anhimmeln und schon bei deren Anblick vor Begeisterung in Tränen ausbrechen. Bei Taylor Swift und ihren Swifties ist das schon länger der Fall. Bei Cat Burns noch nicht ganz so lang. Aber dass die Burners für Cat Burns brennen, also im übertragenen Sinn Feuer und Flamme sind, steht außer Frage. Ob die Burners allerdings so viel über das Privatleben von Cat wissen, wie die Swifties über Taylor Swift, lassen wir einmal offen.

Biographisches

Für die, die noch weniger mit dem Namen Cat Burns anfangen können, ein paar Eckdaten: Geboren wurde die mittlerweile 23jährige Sängerin als Catrina Keri Oluwaseun Burns-Temison – fürs Showgeschäft ein völlig ungeeigneter Name. Deshalb wurde aus „Catrina“ kurzerhand „Cat“. Und mit „Burns“ findet sich ein kurzer, knackiger und einprägsamer Begriff im Nachnamen, mit dem man zudem noch prima Wortspiele betreiben kann. Von wegen „brennen“ und so…

BRIT School

Das allerdings tut Catrina seit Jahren. Andernfalls hätte sie die Aufnahmeprüfung an der renommierten „London School for Performing Arts & Technology“, kurz BRIT School, überhaupt nicht bestanden. Geprüft werden die Anwärter nämlich in den Bereichen Bühnentechnik, Drama, Medien, Musical, Musik und Tanz. Nur wer diese Aufnahmeprüfung besteht, bekommt eine Chance auf Ausbildung an dieser staatlich teil-finanzierten Einrichtung. Den Rest zur Finanzierung müssen Spenden bringen: einerseits von Institutionen und Einzelpersonen, andererseits durch die – na, klingelt’s? – mittlerweile legendären BRIT Awards. Wer also die Schule mit Erfolg durchlaufen hat, dem steht die Welt des Showgeschäfts offen.

Adele, Amy Winehouse und Co

Ein paar Beispiele: Allen voran Adele und Amy Winehouse, weiterhin Freya Ridings, Tom Holland, Jessie J, Leona Lewis, Katie Melua, Kate Nash und viele mehr. Ach ja, fast vergessen: Auch Luke Pritchard, Kopf von The Kooks, und Paul Godfrey, DJ, Musikproduzent und vor allem Gründer und langjähriges Mitglied der Trip-Hop Formation „Morcheeba“ gehören neben vielen anderen ebenfalls zu den namhaften Absolventen der BRIT School. Wie eben auch besagte Cat Burns.

Von TikTok bis Spotify UK RADAR

Die machte selbstredend während ihrer Schulzeit erste Erfahrungen in Sachen Songwriting und Performing. Über TikTok ging ihre „Go“ viral. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch der Streamingdienst Spotify die junge Sängerin bereits auf dem RADAR – und das im wortwörtlichen Sinn: Im August 2021 stellte die Plattform Cat im Rahmen ihres Programms „Notable Songwriters“ vor, im Juni 2022 wurde sie offizieller UK RADAR Artist des Streamingdienstes.

Spotify-Doku

Mit der Konsequenz, dass Cat nicht nur auf einer speziellen RADAR Global-Playlist zu hören war, sondern dank Spotify auch an der BRIT School eine Dokumentation über ihre Ausbildung und ihren musikalischen Werdegang aufnahm.
Was Cat nicht nur eine enorme Reichweite einbrachte, sondern auch dem Rektor der Schule, Stuart Worden, lobende Worte entlockte: Cat sei das einzig Wahre; sie sei authentisch, offen, fleißig, talentiert, eben genau so, wie man das bei der BRIT School erwarte. Und, na klar, man sei ungeheuer stolz auf Cat. Was wohl auch heißt: mehr als zufrieden damit, dass die Künstlerin dem Renommee ein paar weitere Pluspunkte hinzufügte.

Festivals und Tour

Folgerichtig durfte Cat Burns im Sommer in Deutschland und Nordamerika im Vorprogramm der Konzerte von Ed Sheeran auftreten, erschien auf diversen Festivals, darunter dem legendären Festival in Glastonbury, beim TRNSMT (sprich: Transmit)-Festival im schottischen Glasgow, aber auch beim Governor’s Ball in New York, und absolvierte im Sommer 2023 eine eigene Nordamerika-Tournee. Ausverkaufte Häuser in New York, Los Angeles, San Francisco und im kanadischen Toronto sprechen für sich. Die zahlreichen Auszeichnungen, die die Sängerin mittlerweile erhielt – darunter die bestverkaufendste britische Künstlerin des Jahres 2022 – tun ihr Übriges. Cat auch: Mit „Sleep At Night“, „People Pleaser“, „Live More & Love More“, „You Don’t Love Me More“ lieferte die zweifach mit Platin ausgezeichnete Künstlerin 2022 auch bei uns erfolgreiche Kostproben ihres Könnens ab.

Know That You‘re Not Alone

Neben Performance und Umsetzung beeindruckt vor allem, welche Gedanken Cat, die im Juni 24 Jahre alt wird, in ihren Songs verarbeitet. Das gilt auch für ihre Single „Know That You‘re Not Alone“.

„Ich werde nicht jünger.
Die Jahre holen mich ein.
Ich bin fast dreiundzwanzig (mm-mm),
habe meinen Job gekündigt, war nicht gesund.
Ich bin nicht da, wo ich sein will.
Aber die Therapie hat mir irgendwie geholfen:
zu lernen, dass es okay ist, nicht okay zu sein.“

Alltagsprobleme

Auch wenn es ein wenig seltsam anmutet, von einer jungen Frau zu hören, dass auch sie älter wird – die Probleme, die Cat andeutet, sind Alltagsprobleme, sprich: Probleme, mit denen sich viele herumschlagen müssen. Und viele Betroffene werden die Erfahrung gemacht haben: Jetzt, wo man sein Leben verändert hat, müsste auch der Problemdruck ein anderer werden. Leider stimmt das nur begrenzt. Mit Cats Worten hört sich das so an:

„Ich dachte, ich würde jetzt fliegen.
Aber ich fühle mich wie auf dem Boden festgeklebt. […]“
Ich dachte, ich hätte alles im Griff.
Aber es fühlt sich an, als stünde meine Welt auf dem Kopf,
wenn sich nichts mehr wie zu Hause anfühlt.“

Jeder kennt das

Eine niederschmetternde Erkenntnis, die viele Betroffene dazu veranlasst, sich zurückzuziehen und zu verkriechen. Bei Cat ist das anders: Sie schaut sich um. Und stellt fest:

„Ich sehe mich um, alle sitzen im selben Boot. […]
Neulich sah ich meine Freunde.
Sie sagen, sie fühlen sich genauso.
Es scheint, sie stecken am selben Ort fest wie ich.“

Doch auch jetzt steckt Cat den Kopf nicht in den Sand. Im Gegenteil. Ihr Appell:

„Lass los und wisse, dass du nicht allein bist!“

Du bist nicht allein!

„Know That You’re Not Alone“ beschwört auf eindringliche Weise die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Miteinander: Wenn es auch anderen so geht wie dir, dann bist du mit deinen Problemen nicht allein. Nicht du allein scheiterst oder stößt zumindest immer wieder auf Widerstände oder Grenzen – anderen geht es genauso.

Mit-geteiltes Leid

Zu erfahren, dass es anderen Menschen genauso geht, wie einem selbst, ist das Eine. Seine Probleme aber auszusprechen, ist das andere. Unsere Sprache zeigt dies auf wunderbare Weise: Wer seine Probleme jemandem mitteilt, teilt sie mit jemandem. Er entlastet sich also, indem er durch das Sprechen seine Probleme ein Stück mehr in den Griff bekommt. Ohne es zu benennen, verweist Cat hier wohl auf die uralte Erfahrung: geteiltes Leid ist halbes Leid. Oder eben: Mit-geteiltes Leid ist halbes Leid. Gespräche mit Freunden und Verwandte können helfen; fromme Menschen werden Gespräche mit Gott, also Gebete, bevorzugen.

Mut haben, um Hilfe zu bitten

Gleichzeitig ist „Know That You’re Not Alone“ auch eine Aufforderung, sich jemanden zu suchen, der nicht nur zuhört, jemanden, der einfach da ist, sondern Cat wirbt mit ihrem Song auch dafür, andere Menschen um Hilfe zu bitten. Manchmal braucht man einfach jemanden, der quasi von außen einen Ausweg aus den Problemen aufzeigen kann.
Cat selbst sagt, „Know That You’re Not Alone“ sei ein Song für alle, die sich in ihrem Leben verloren und verwirrt fühlen. Sie sollten wissen, dass sie nicht die Einzigen sind, denen es so gehe. Da sei es gut, sich auf die Menschen um einen herum zu stützen, um die Schwere der Gefühle zu lindern.“

Du bist wertvoll, so wie du bist

Wer vor derartigen Gesprächen oder gar der offensive Bitte um Hilfe zuerst eine Hemmschwelle überwinden muss, sollte sich auf Cats Rat verlassen. Denn sie singt:

„Es ist in Ordnung, nicht in Ordnung zu sein!“

Oder anders formuliert: Du bist wertvoll, genau so, wie du bist. Ein kraftvoller Song, der mit positiven Vibes und durch Cats sanfte, einschmeichelnde Stimme Hoffnung auch in schwierigen Lebenslagen weckt. Ein echter Mut-Mach-Song.

Cat Burns – „Know That You´re Not Alone“

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.

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