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Withers, Bill – Lean On Me

„Manchmal in unserem Leben haben wir alle Mühe, wir alle haben Sorgen,
aber wenn wir weise sind, wissen wir, dass es immer ein Morgen gibt.
Schluck deinen Stolz runter.
Wenn ich Hoffnung habe, kannst du davon etwas abhaben.“

So beginnt Bill Withers seinen vielleicht größten Hit „Lean On Me“, lehn dich an mich.

Ein schöner Song, den Withers da geschrieben hat. Einer, der seine tiefsten Kindheitserfahrungen aus einer amerikanischen Bergarbeiterstadt wiedergibt. Die Eltern geschieden, gerade als Klein William drei Jahre alt ist. Doch den Zusammenhalt, den er unter den armen Arbeitern seiner Heimatstadt erlebt hat, bewahrt er sich sein Leben lang. Deshalb kann Bill völlig überzeugt und überzeugend singen:

„Deshalb appelliere ich an dich, Bruder, wenn du eine helfende Hand brauchst,
wir alle brauchen jemanden, an den wir uns anlehnen können.
Wenn es eine Last gibt, die du nicht tragen kannst,
ich werde mich zu dir aufmachen und deine Last mit dir teilen.
Wenn du, ja wenn du mich anrufst, wenn du einen Freund brauchst!“

Angeblich versuchte sich William Harrison Withers jr., wie Bill mit bürgerlichem Namen heißt, mit ein paar Akkorden an einem neu gekauften Wurlitzer Keyboard. Was er da zu Wege brachte, erinnerte Bill an ein schönes, altes Kirchenlied, vielleicht auch an mehrere, mit denen er groß geworden war. Ein Zufall? Vielleicht. Wahrscheinlich nicht. Denn Bills Vater war ein frommer Diakon in einer Baptistengemeinde. Mit den Akkorden brachen plötzlich Sehnsüchte auf. Die Frage, woher der Sohn sein ganzes Vertrauen bezieht, erübrigt sich da vermutlich von selbst.
Einen Grammy als Songwriter hat Bill Withers für „Lean On Me“ bekommen – weil sein Song mehr ist leichtfertiges Gerede. Stattdessen vermittelt er Vertrauen und Zuversicht. Und das ist den Grammy allemal wert. Bill Withers und „Lean On Me“.

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