14. Februar – Valentinstag
Momentaufnahmen, kurze Episoden in den Medien, flüchtige Eindrücke – und alles rauscht einfach vorbei? „Auch das noch“ zeigt die Skripte (leicht überarbeiteter) Rundfunkbeiträge aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk. Manche wurden sogar speziell für Heaven On Air geschrieben. Frei nach dem Motto: einfach mal einen Moment innehalten.
14. Februar – Valentinstag
Was für ein Glück: Gerade noch rechtzeitig fällt in der Corona-Pandemie der Inzidenzwert so weit, dass seit gestern Blumenhändler, Gärtnereien und Gartencenter wieder öffnen dürfen. Zumindest in Niedersachsen ist das so. Am Rande gab es dann die Aussage, dass sich Blumenhändler ja natürlich mit Blumen, aber auch kleinen Accessoires eingedeckt. Und da Blumenhändler und Co. ganz massiv vom Saisongeschäft abhängig sind, wollte man ihnen zumindest Einnahmen zum Valentinstag ermöglichen. Dass Blumen nun mal eine verderbliche Ware sind und eine Fortsetzung des Lockdowns Blumenverkäufer noch mehr in die Bredouille gebracht hätten, ist sicher ein wichtiges Argument.
Während die einen spötteln, der Valentinstag sein ohnehin eine clevere Geschäftsidee der Blumenbranche, gibt es auch eine andere Erklärung. Denn bei so vielen Tagen ist auch hier der Namensgeber ein Mensch. Genauer: ein Heiliger, ein Vorbild also für menschenfreundliches und gottgefälliges Handeln, wie man das etwas altertümliche kirchliche Fachwort übersetzen kann. Ein Problem allerdings gibt es: Vom Namensgeber des heutigen Tages weiß man so gut wie nichts.
Sicher ist lediglich: Im dritten Jahrhundert gibt es gleich zwei wichtige Personen mit dem Namen Valentin. Der eine ein Bischof, der andere Priester. Beide werden seinerzeit wegen ihres christlichen Glaubens umgebracht, also – um noch so ein Fachwort aus der Kirchensprache zu verwenden – zu Märtyrern. Welcher der beiden nun auch immer der entscheidende ist: Seit dem Mittelalter wird der heilige Valentin in Italien verehrt. Damals war er schon so bekannt St. Martin und Nikolaus.
Mit Blumen, Pralinen und anderen kleinen Geschenken hat der heilige Valentin allerdings nichts am Hut. Der bereits erwähnte Bischof Valentin allerdings soll einer Legende nach gegen den Willen des römischen Kaisers christliche Paare getraut und ihnen dazu Blumen aus seinem Garten geschenkt
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Bevor Sie jetzt sagen: Sieh mal an, früher waren das doch alles auch ganz prima… Ja, stimmt vielleicht. Aber im späten Mittelalter war es durchaus Brauch, Paare durch das Los zueinander zu bringen – natürlich am Valentinstag. Die mussten sich dann gegenseitig etwas schenken – wobei wir wieder bei Blumen, Pralinen oder anderen kleineren oder größeren Geschenken wären – und durften ein Jahr später heiraten. Frühestens!
Und gleich noch eine kleine Randnotiz: ZZ Top-Gitarrist Billy Gibbons nimmt als Reverend Willy G für seine Kirche immer wieder Trauungen vor – besonders gerne natürlich am Valentinstag.
Was bleibt, ist also heute ein Tag, über den sich die Blumenhändler freuen. Es sei ihnen gegönnt! Was aber auch bleibt, ist die Freude der Beschenkten: Rosen, Pralinen oder andere Geschenke sagen nämlich: Da denkt jemand an mich. Groß müssen solche Geschenke gar nicht sein. Es ist der Gedanke, der zählt, die Geste, die Freude bereitet. Übrigens demjenigen, der schenkt, auch – wenn er das Gesicht und die Freude des Beschenkten sieht.
Eine entsprechende Geste gibt es in den Kirchen am Valentinstag übrigens auch: Wenn nicht gerade Corona den ganzen Fahrplan durcheinanderbringt, gibt es am Valentinstag spezielle Gottesdienste für Paare und Verliebte. Wer daran teilnimmt, kann sich segnen lassen, also sich und seine Beziehung unter den Schutz Gottes stellen. Und auf diese Weise dieses Gefühl mit in den Alltag nehmen: Da denkt einer an uns, passt auf uns auf und hilft ist, wenn es mal nicht so gut läuft. So zumindest die Vorstellung der Kirchen. Und auch ihnen sei ihr Interesse gegönnt. Denn genaugenommen ist die Kirche ja der Erfinder des heutigen Valentinstags.
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