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Frederico ft. Lenny Barks – Catch Me

Als Johann Friedrich Steinke noch bei der Bautzener Popband „Strandlichter“ am Schlagzeug saß, nannte er sich Friedo. So nannte er sich auch, als er bei Konzerten von Lena Meyer Landrut und Ester Graf die Trommelstöcke schwang. Und so nennt er sich heute noch, wenn er Songs produziert, unter anderem für Bosse, Lotte oder Apache. Im letzten Herbst jedoch unterschrieb Johann Friedrich Steinke

Friedo aka Frederico

einen Vertrag über die Veröffentlichung eigener Songs. Die erscheinen aber nicht unter dem Namen Friedo, sondern als Frederico.
Für seine mittlerweile zweite Single „Catch Me“ hat sich Frederico mit Lenny Barks zusammengetan. Ein Song, der Sommerfeeling transportiert. Und dessen Text einen eigentümlichen Kontrast dazu bietet.

Einsamkeit, Sehnsucht und Hoffnung

Denn der dreht sich um die Themen Einsamkeit, Sehnsucht und Hoffnung. So heißt es im Song:

„Nimmt mich von den dunklen Straßen.
Ich will nicht allein sein, will in dieser Zeit nicht auf mich allein gestellt sein
draußen in der Dunkelheit, wo mich niemand kennt.“

Etwas später wird das Gefühl der Einsamkeit noch deutlicher auf den Punkt gebracht:

„Allein zu sein, macht mich verrückt!“

Nicht hoffnungslos

Ja, Einsamkeit kann an die Nerven gehen. Aber es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken und sich hängen zu lassen. Im Gegenteil. Optimismus und Hoffnung, ja sogar Gewissheit überwiegen.

„Jemand, den ich Zuhause nennen kann,
jemand an einem Ort, den ich nicht kenne,
jemand wird da sein und
ich weiß, ich weiß, dass mich dieser Jemand auffangen wird.“

Draußen wartet etwas Größeres

Die Plattenfirma verpackt diese Gewissheit in schöne Worte: Im Song gehe es um ein großes Freiheitsgefühl. Er handele von dem schicksalhaften Gedanken, dass da draußen etwas Größeres auf einen wartet: ein Ort wie ein Zuhause oder eine Person mit der sich das Leben leicht anfühlt.

Klingt gut, ist wohl auch der Inhalt des Songs. Und gut möglich, dass Frederico da seine eigenen Sehnsüchte verarbeitet: Denn am liebsten ist der Wahl-Berliner mit dem Motorrad in Norwegen unterwegs und genießt dort bei gemäßigten 25 Grad die sommerlichen Sonnenuntergänge – eben dieses Gefühl von Freiheit.
Irgendwie also eine Mischung aus Abenteuerlust und Aufbruchsstimmung, die sich auch in „Catch Me“ wiederfindet. Ein Song, aus dem man Mut schöpfen soll, um gut durchs Leben zu kommen, so Frederico sinngemäß im Interview. Letztlich geht es also darum, jemanden im Leben zu haben, der Halt und Unterstützung gibt, einen vor allem in schwierigen Situationen wie ein Sicherheitsnetz auffängt.

Videoclip

Wie gering der Unterschied zwischen AUFfangen und EINfangen ist, verdeutlicht der zum Song gehörige Videoclip. Denn dort nimmt eine unbekannte Schönheit mit vorgehaltener Waffe Frederico im wahrsten Sinne des Wortes gefangen, fesselt ihn und braust im Auto mit ihm durch die Gegend. Ein Klebeband vor dem Mund entfernt die Frau nur kurz, um Frederico eine Zigarette zwischen die Zähne zu schieben und um ihn zwischendurch zu füttern – eine Szenerie, so gestaltet ist, dass deutlich wird: Ganz ernstzunehmen ist dieses Video dann besser doch nicht. Es sei denn, es soll darauf hinweisen, dass eine Beziehung immer eine Gratwanderung ist: Aus Halt und Geborgenheit dürfen nie Vereinnahmung und Macht über den anderen werden. Im Video kann sich übrigens Frederico seiner Freiheitsberaubung durch einen beherzten Sprung ins Wasser entziehen und seine Freiheit zurückgewinnen.

Große Liebe „da draußen“?

Wie man aber jemanden findet, der bedingungslos zum Partner wird, jemand, der unterstützt und dabei hilft, seinen Weg durchs Leben zu gehen – auf diese Frage gibt der Song nur einen sehr vagen Hinweis.

„Sternschnuppen mit Lichtgeschwindigkeit –
irgendwo, wo meine Seele frei ist.“

Der Blick wendet sich also nach oben – und auch das spirituelle Wort „Seele“ unterstreicht, dass absolute, bedingungslose Liebe nicht unbedingt von dieser Welt ist. Gut möglich, dass man sich von dieser „jenseitigen Liebe“, wenn man sie einmal entdeckt, dann vielleicht doch ganz gern gefangennehmen lässt.

Weitere Songs in der Pipeline

Mal sehen, ob Frederico dazu in weiteren Songs noch etwas sagen wird. Denn die hat er schon im Köcher, hat aber im Moment noch die Qual der Wahl: Im Moment kann er sich angeblich einfach nicht entscheiden, welcher seiner Songs der Nachfolger von „Catch Me“ werden soll. Das wird wohl auch davon abhängen, wie erfolgreich der Song wird. Ohnehin kann sich Frederico mit der Entscheidung über den Nachfolger noch etwas Zeit lassen. Jetzt gibt‘s erst einmal Frederico ft. Lenny Barks und „Catch Me“.

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