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Schulz, Robin + Alle Farben + Kamakawiwo’Ole, Israel – Somewhere Over The Rainbow

Sommer, Sonne, Surfen und Meeresrauschen – das sind die Bilder, die vielen sofort beim Stichwort „Hawaii“ in den Kopf schießen. Und vielleicht noch die „Special Agents“ von Hawaii Five-0, die in über 500 Krimi-Folgen zuerst die Tür eintreten und erst danach den Gangstern dieser Welt ihr markantes „Five-0, wir kommen rein“ entgegenschleudern. Musikalisch ist bei uns Hawaii

Israel Kamakawiwo’Ole

seit 1993 ein Begriff. Damals veröffentlichte Israel Kamakawiwo’Ole bei uns ein Medley, das zu Tränen rührte: „Somewhere Over The Rainbow / What A Wonderful World“. Robin Schulz und Alle Farben haben diesem Song eine Frischzellenkur verpasst. Knackig klingt es jetzt, währen der Text derselbe ist:

„Irgendwo über dem Regenbogen fliegen die Hüttensänger-Vögel
und deine Träume werden Wirklichkeit.
Irgendwann werde ich mich auf einen Stern wünschen,
werde weit hinter den Wolken aufwachen,
da, wo Probleme schmelzen wie Honigtropfen.
Hoch über den Spitzen der Schornsteine – da wirst du mich finden.
Irgendwo oberhalb des Regenbogens.“

Der Zauberer von Oz

Ursprünglich stammt der Song aus dem Film „Der Zauberer von Oz“. Und der wurde bereits 1939 erstveröffentlicht, im Film gesungen von der großartigen Judy Garland. Gleich vier Versionen von „Over The Rainbow“ gelangten damals innerhalb eines Monats in die US-amerikanischen Charts. Wohl weil jeder Mensch Träume vom Leben hat, die sich vielleicht nur „jenseits des Regenbogens“ erfüllen lassen.

Sintflut und Regenbogen

Schon vor über 3000 Jahren wird der Regenbogen zu einem Symbol: Nach der verheerenden Vernichtung eines Großteils der Menschen durch die

Sintflut verspricht Gott: Nie wieder werde er durch derartige Katastrophen strafen. Der Regenbogen wird zum Zeichen dieses Versprechens. Der Regenbogen selbst teilt die Hemisphäre in eine diesseitige, irdische Dimension und eine göttliche Sphäre jenseits des Regenbogens. In der Nähe Gottes gibt es kein Leid, keine Not. Bei Gott ist alles gut. Kein Wunder, dass auch in „Somewhere Over The Rainbow“ alles gut ist, sich genau dort ein paradiesischer Sehnsuchtsort befindet. Und auch das Ende des Regenbogens zu erreichen, aus physikalischen Gründen unmöglich, wird zu unerfüllbaren einem Wunschtraum, zu einer großen Hoffnung.

Rio Reiser, Wackersdorf, Regenbogenfahne

„Somewhere Over The Rainbow“ wird schnell politisch: So sehnen sich US-amerikanische Soldaten schon während des Zweiten Weltkriegs zurück in die Heimat. Und Anarcho-Rocker Rio Reiser singt ihn 1986 auf einem Festival gegen die damals noch geplante Wiederaufbereitungsanlage von atomaren Abfällen in Wackersdorf. Das Paradies Erde wollten sich Atomkraftgegner nicht zerstören lassen.
Aus gutem Grund wird die Regenbogenfahne zu einem Zeichen von der Gleichheit nicht nur der Geschlechter, sondern auch der Homosexuellen-Bewegung.

Schutz von Natur und Kultur auf Hawaii

Auch für Israel Kamakawiwo’Ole hat der Song einen politischen Aspekt: Der setzte sich zeitlebens für die Bewahrung der hawaiischen Natur und Kultur ein, unterstützte durch seine Lieder die Bemühungen, die nahezu ausgestorbene Sprache der Ureinwohner am Leben zu erhalten. Und so ganz nebenbei kämpfte er für die Unabhängigkeit des 50. Bundesstaates der USA.

Louis Armstrong: What A Wonderful World

Seine Begründung für sein Engagement lieferte er bei seiner Version von „Somewhere Over The Rainbow“ gleich mit: Denn er verknüpfte den Song mit „What A Wonderful World“ von Jazz-Legende Louis Armstrong. Die klare Ansage: Ja, es gibt Hass, Machtkämpfe, Probleme und Katastrophen in der Welt. Aber sie haben keine Chance, wenn wir uns um Freundschaften, strahlende Kinderaugen und eine intakte Natur bemühen. Denn dann leben wir in einer wundervollen Welt. Ein mehr als nur guter Gedanke des Mannes, der so fettleibig war, dass er eine normale Ukulele nicht mehr spielen konnte. Und leider schon 1997 mit nur 38 Jahren verstarb.

Von Eric Clapton bis Robin Schulz und Alle Farben

Das Vertrauen in eine letztlich gute Welt – vielleicht auch ein Grund, warum Eric Clapton „Over The Rainbow“ 2001, exakt zehn Jahre nach dem schrecklichen Unfalltod seines Sohnes Connor, aufnahm – wer weiß das schon so genau.

Robin Schulz hat jetzt mit Alle Farben der rund 20 Jahre alten Songversion von und mit Israel Kamakawiwo’Ole neues Leben eingehaucht. Vielleicht auch ein Baustein für das Bemühen um eine friedvollere, bessere Welt in einer intakten Natur. Verbunden mit dem Ziel, sich nicht auf eine Zeit zu vertrösten, wo alle Träume Wirklichkeit werden, sondern möglichst viele davon hier und jetzt Wirklichkeit werden zu lassen. Und nicht erst „Somewhere Over The Rainbow“. Robin Schulz ft Alle Farben & Israel Kamakawiwo’Ole.

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