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Madonna – Miles Away

Fünf Jahre alt, die Mutter stirbt an Brustkrebs, der Vater heiratet später die Haushälterin, und die bringt der kleinen Göre vor allem Disziplin bei – nachhaltige Eindrücke hat Madonna Lousie Veronica Ciccone aus ihrer Kindheit mitgenommen. Hätte die Mutter länger gelebt, wäre Madonna in ein Kloster gekommen – so landete sie „nur“ auf einer strengen katholischen Highschool. Anfangs belächelt, gilt die Künstlerin schon lange als Gesamtkunstwerk. Die Ciccone erfand die Kunstfigur „Madonna“ – und wechselte ihr Image nach Belieben: mal lustvolle Sünderin, mal Popdiva, mal Provokateurin, die eine Kreuzigungsszene in den Mittelpunkt ihrer Show stellt, mal engagierter Engel, der caritative Einrichtungen unterstützt. Eine wie Madonna ist interessant. Deshalb kann sie das Tagebuch über ihre Schwangerschaft sechsstellig verkaufen, die ersten TV-Bilder von Tochter Lourdes Maria bringen gar 1 1/2 Millionen.

Madonna weiß immer wieder, wie sie in die Schlagzeilen kommt: Das passiert, wenn sie spektakulär ein Kind aus einem afrikanischen Waisenhaus adoptiert. Oder auch jetzt, wo für 70, vielleicht 75 Millionen die Scheidung von Regisseur Guy Ritchie ausgehandelt wird. Fast scheint auch dies eine Aktion von langer Hand. Denn schon im Frühjahr gab´s auf der CD Hard Candy den passenden Song dazu: Miles Away.

„Ich schaute in den Spiegel und sah dort dein Gesicht.
Und du, du hast direkt durch mich hindurch gesehen, du warst meilenweit weg.
Meine Träume sind in sich zusammengebrochen, ich werde nie mehr dieselbe sein.“

Und weiter heißt es:

„Du scheust dich nicht, mir zu sagen, dass wir Meilen voneinander entfernt sind.
Ich denke, uns geht’s am Besten, wenn wir Meilen voneinander entfernt sind.
Ich bin okay, mach dir keine Sorgen, aber pass auf, wenn ich gegangen bin,
wirst du feststellen, dass ich das Beste bin, was dir jemals passiert ist.“

Der Song passend zur Trennung. Aber wer trennt sich von wem? Inszeniert sich Madonna wieder einmal nur selbst? Spielt sie wieder eine Rolle, nämlich ein zweites Mal die der geschiedenen Ehefrau? Vor allem aber: Wo bleibt jenseits der Rolle der Mensch? Was nutzen all die Millionen, wenn der Mensch eines Tages auf der Strecke bleibt? Antworten auf diese Frage gibt es vermutlich nie… oder erst beim nächsten Rollenwechsel. Und wann der kommt… das ist „Miles Away“.

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