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Marley, Bob – Buffalo Soldier

Vor 25 Jahren veröffentlichte das Plattenlabel Island einen Song, der mal wieder die Charts stürmte. Bei Island nichts Besonderes, aber dieser Chartbreaker stammte von einem Toten. Der Song hieß Buffalo Soldier, der Tote war Bob Marley.
Der war zwei Jahre zuvor, am 11. Mai 1981, unerwartet gestorben. Eine Fußverlet-zung hatte sich ungewöhnlich schnell zum wuchernden Krebsgeschwür entwickelt. Als dies erkannt wurde, geriet die Diagnose zur tödlichen Sicherheit: Selbst in Mar-leys Kopf hatte sich ein Tumor breit gemacht. Als Mensch gestorben war Marley als Musiker von nun an unsterblich. Die Gründe sind einleuchtend: So war es Marley, der dem relaxten Reggaesound seinen Weg von Jamaika nach England bahnte, von da aus nach Europa und letztlich auch in die USA. Und: Marley war ein Kämpfer, ein Hero, einer, der in fast allen Songs zum Kampf gegen Ungerechtigkeiten aufrief. So auch in dem bereits erwähnten Buffalo Soldier:

Ein Buffalo Soldier im Herzen Amerikas, gestohlen aus Afrika,
nach Amerika gebracht. Dort kämpft er seit seiner Ankunft ums Überleben.
Ich meine es ernst, wenn ich das Stinkende analysiere. Für mich macht das Sinn:
Wie die Rastalocke zum Buffalo Soldier wurde, gestohlen aus Afrika,
nach Amerika gebracht. Dort kämpft er seit seiner Ankunft ums Überleben.

Um was geht es überhaupt? Den Begriff „Buffalo Soldier“ verwendeten die Indianer Nordamerikas und meinten damit schwarze Soldaten in den Reihen der Nordstaa-tenarmee. Denn mit ihren Rastalocken ähnelten diese Schwarzen den Büffeln, zu-mindest aus Sicht der Indianer. Marley macht daraus einen Song, erinnert daran, dass die Schwarzen in der Karibik, aber eben auch in Amerika Nachkommen von Sklaven sind. Nachkommen von Menschen, die wie wilde Tiere gejagt und als menschliche Arbeitsmaschinen ausgebeutet wurden – natürlich mit Gewalt und ge-gen ihren Willen. Aus der Heimat, dem fernen Afrika, entführt, kämpfen diese Men-schen vom ersten Tag an nur noch ums Überleben.
Befreiung von den weißen Unterdrückern und die Heimkehr nach Afrika – auch Jahr-hunderte später ist dies das Thema einer eigenen Religion, dem Rastafarianismus. Das Vehikel dieser Religion: der Reggae. Und deshalb schildert Buffalo Soldier nicht nur das Schicksal schwarzen Soldaten in Amerika, sondern der Song ist ein Zeichen der Sehnsucht nach endgültiger Freiheit. Einer der wichtigsten Wortführer dieser Freiheitsbewegung ist seit 27 Jahren tot, seine Botschaft lebt bis heute: Bob Marley und Buffalo Soldier.
Info:
Marley, Bob, Buffalo Soldier, in: ders., Legends, Island 1983.

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