Maahn, Wolf – Kleine Helden
Er spielt als Support für Roxy Music und Bob Marley, steht mit Herbert Grönemeyer und BAP´s Wolfgang Niedecken auf der Bühne und spielt bei Hilfsveranstaltungen wie „Rock for Bosnia“ Geld für notleidende Kinder in Bosnien ein: Wolf Maahn, sozialkritischer und engagierter Songwriter. Jetzt ist er wieder auf Tour – und neben seinen kritischen Songs hat er auch zum Thema Religion etwas zu sagen.
Einspielung „Fieber“
„Fieber“, „Deine Küsse“, „Rosen im Asphalt“, „Ich wart auf dich“ und natürlich „Irgendwo in Deutschland“ – seit den frühen 80ern gehört Wolf Maahn zu den engagiertesten deutschen Rockmusikern. Für manch einen überraschend: Ohne eine gewisse Religiosität wären viele seiner Songs vielleicht nie entstanden.
Wolf Maahn: „Ich glaube, dass es in jedem Fall so was wie den Heiligen Geist gibt, was wir einfach so nennen. Und ich glaube, dass man den atmen kann, dass der einen inspirieren kann und dass das die Grundkraft der Schöpfung ist. Denn es gibt zu viele Fügungen und starke Erfahrungen von Rührung, Liebe oder auch Wut. Das alles ist mehr als nur Chemie.“
Die Leute wollen Wunder hören, sagt Maahn über seine Songs. Und er selbst will helfen, sie zu bewirken: Für Opfer von Tschernobyl hat sich Maahn genauso engagiert wie für traumatisierte Kinder aus dem Krieg in Ex-Jugoslawien. Angst allerdings macht ihm ein Blick auf unsere Gesellschaft. Denn in ihr breitet sich soziale Kälte aus, weil nur noch Geld die Welt regiert.
Wolf Maahn: „Ich glaube, die großen Industriellen, die alles aufkaufen und sich immer größer und größer machen, die haben eine sehr große Verantwortung, dass nicht dieser unglaubliche trubokapitalistische Börsenwahn in die kleinsten Lebensbereiche von uns allen immer stärker reinspielt und dass das immer mehr eine Konkurrenzgesellschaft wird mit vielen Ausgegrenzten – das ist alles unnatürlich, wie das läuft.“
Über kleine Helden, so einer seiner alten Songs, singt Wolf Maahn immer noch. Denn das sind in Wahrheit die großen, sagt er im Interview und meint Mütter und Väter, Ärzte, die in Krisengebieten helfen, und nicht in den Medien gefeiert werden. Die hätten, so Wolf Maahn, viel mehr Anerkennung verdient. Und er selbst auch. Denn fest steht: Wolf Maahn ist und bleibt einer, der die Finger in die Wunden der Gesellschaft legt und immer noch eine Menge zu sagen hat.
Einspielung „Kleine Helden“
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