Drücken Sie Enter, um das Ergebnis zu sehen oder Esc um abzubrechen.

Prince – Act of God

Er ist mit Sicherheit eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Pop: Nur 1,58 m groß, Cajal um die Augen und so makellos aussehend, wie schon vor 30 Jahren: Prince aus Minneapolis. In etwa zeitgleich mit Michael Jackson kam er in den 80er Jahren auf, und beide haben sie sich ihre eigene Welt erschaffen: Der eine auf der Nerveland Ranch mit Kindern und Tieren, der andere in den Paisley Park-Studios mit Musikerkollegen und einem Haufen Musen. Und beide sind nach einer Anfangsphase, die eigentlich nur Raum ließ für ihre Karriere, dann später auch gläubig geworden. Für Michael Jackson war das zumindest musikalisch keine große Umstellung, denn seine Songs waren immer die braveren, aber Prince war damit bekannt geworden, Texte mit Anzüglichkeiten und Andeutungen zu spicken, so dass die ein oder andere Platte nicht ohne den „Parental Advisory“-Aufkleber auskamen. Auf der Bühne regierte nackte Haut, und das Spiel mit der Sexualität war ein ständiger Begleiter. Das alles ging dann nach seiner Bekehrung natürlich nicht mehr. Viele Songs wurden aus dem Live-Programm verbannt, und die Neuen drehten sich inhaltlich auch schonmal um das Thema „Gott“. Auf der neuesten CD „20TEN“, die man als Gratis-Beilage im aktuellen Rolling-Stone-Magazin bekommt, da singt er über den Mißbrauch, den Menschen mit dem Begriff der „höheren Gewalt“ betreiben. In „Act of god“ singt er über die Zocker der Bankenkrise, die Familien in den Ruin getrieben haben und auch über die Politiker, die seine Steuergelder im Irak, im wahrsten Sinne des Wortes, verballern. Die Verantwortlichen behaupten, ihre Taten seien alternativlos, aber Prince beklagt, dass dem Menschen für soetwas nicht die Freiheit geschenkt wurde und sie sich eines Tage vor ihm dafür verantworten müssen. „Act of god“ von Prince.

Kommentare

Hinterlassen Sie ein Kommentar