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Queen – Killer Queen

Für eingefleischte Queen-Fans ist das Album „Sheer Heart Attack“ ein Album irgendwie mittendrin in der Bandgeschichte. Kurz zuvor hatte mit „Seven Seas of Rhye“ aus dem Album „Queen II“ erstmals ein Queen-Song die Top-Ten im UK erreicht. Aus ihrem nächsten Album „A Night At The Opera“ würde das Epische „Bohemian Rhapsody“ die Band unsterblich machen. Aber das wusste natürlich noch niemand, als die Band 1974 den Song „Killer Queen“ veröffentlichte. Übrigens die erste Queen-Single, die außerhalb des UK in die Hitlisten stürmte. Der Text… bereitete eine Menge Kopfzerbrechen.

„Den Champagner von Moët & Chandon lässt sie in ihrem hübschen Schrank.
Genau wie Marie Antoinette sagt sie: „Sollen sie doch Kuchen essen!“
Ein automatisches Heilmittel für Chruschtschow und Kennedy.
Jederzeit eine Einladung, die du nicht ablehnen kannst.
(Sie liebt) Kaviar und Zigaretten, benimmt sich immer äußerst stilvoll.
Eine außergewöhnlich schöne Frau! Sie ist eine Killerkönigin.
Sie ist gleichzeitig Schießpulver, Gelatine und Dynamit mit einem Laserstrahl.
Sie wird dich garantiert umhauen. Jederzeit!“

Schillernder Text

Schillernd die politischen Anspielungen auf frühere russische und US-amerikanische Staatsführer und die ehemalige französische Königin Marie Antoinette. Ihnen allen wird nachgesagt, dass sie – sagen wir es einmal neutral – das Leben liebten. Drastisch karikiert wird dies an einer Begebenheit, die man – wohl fälschlich – mit der französischen Königin in Verbindung bringt. Als man der seinerzeit sagte, dass die Bauern kein Brot hätten und Hunger litten, soll die Königin naiv und ohne Bezug zur Lebenswirklichkeit ihrer Untertanen geantwortet haben: „Dann sollen sie doch Kuchen essen!“ Eine Antwort, die angeblich das Fass zum Überlaufen brachte und die Französische Revolution auslöste. Und ganz nebenbei

ein Satz, der auch den Kopf der Königin kostete.
Freddie Mercury setzt die Schwerpunkte anders. Er habe zum Ausdruck bringen wollen, dass auch noble Personen, Menschen mit guten Manieren Huren sein könnten. Anzunehmen ist, dass Mercury damit eine Lanze für Prostituierte brechen wollte.

Menschen zweiter Klasse?

Die wurden und werden in den 1970ern im Vereinigten Königreich zwar oft aufgesucht, jedoch vor allem damals vielfach als Menschen zweiter Klasse angesehen.
Andererseits wollte der Queen-Shouter sagen: Wenn der Preis hoch genug ist, ist fast jeder käuflich. Und verrät schnell die Ideale, für die er bis dahin eingetreten ist. Kein Grund also für Überheblichkeit gegenüber anderen. Lieber erst mal an die eigene Nase packen. Fast so, als hätte Mercury, der viel stärker sozial engagiert war, als viele denken, einem Bibelsatz einen modernen Anstrich verpasst: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Kann man mal drüber nachdenken. Queen und „Killer Queen“.

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