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Allen, Lily – The Fear

Das Leben der Lily Allen scheint ganz einfach zu sein. Zumindest wenn man ihren Songstexten glauben möchte – und auf den ersten Blick. Beispiel: ihr Song „The Fear“. Darin singt sie:

„Ich will reich sein, möglichst viel Kohle haben. Ich muss nicht schlau sein oder witzig.
Was ich will, sind Klamotten und einen Haufen Diamanten.
Ich habe gehört, dass bei der Jagd danach schon Leute draufgegangen sind.
Und dann zieh ich mich aus – ohne dass das jemand schlimm findet,
weil jeder weiß: Nur so wird man berühmt!
Ich werd in die SUN schauen und in den Daily Mirror,
Ich bin auf dem richtigen Weg, jawohl – ich bin auf der Gewinnerseite.“

Sie sei anpassungsfähig wie eine Gummipuppe, singt Lily (fast) glaubhaft. Und sie sei so programmiert. Irgendwo zwischen Heilige und Sünderin, alles cool.
Eine hübsche Fassade, die die 25jährige ihren Zuhörern da vorspielt. Vielleicht muss man das, wenn man vom Leben hart angegangen wird: Scheidungskind mit vier Jahren, etliche Umzüge, kein Schulabschluss, dazu ein trauriger Rekord: 14 Mal wurde Lily aus der Schule geworfen. Angeblich eine lebensbedrohliche Überdosis mit 14 Jahren, zwischen 16 und 19 im Dauerflash, oben-ohne-Fotos, eine Fehlgeburt und Beziehungsstress ohne Ende. Die Helden des Rock lassen grüßen: Wer sein Leben so lebt, lebt es heftig… und kurz. – Genau das scheint auch Lily Allen zu spüren. Und deshalb kommen ihr Zweifel. Gegen Ende des Songs heißt es:

„Ich weiß nicht mehr, was richtig oder falsch ist, und was echt ist.
Ich weiß auch nicht mehr, was ich eigentlich fühlen soll, was meine Bestimmung war.
Wann glaubst du, dass alles rauskommt? Ich krieg so langsam Panik.“

Sorge vor einem schrecklichen Ende. Angst davor, dass es irgendwann nicht mehr weitergeht. Panik davor, dass sich ein Leben in Glanz, Glamour und Selbstverleugnung als gewaltiger Irrtum, als Sackgasse zeigt.
Ein Song zum Nachdenken: Lily Allen und The Fear.

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