Drücken Sie Enter, um das Ergebnis zu sehen oder Esc um abzubrechen.

R.E.M. – Man On the Moon

„Mott The Hoople und Das Spiel des Lebens; Andy Kaufmann im Wrestling-Ring; Monopoly, 21, Dame und Schach; Mr. Fred Blassie bei einem chaotischen Frühstück; lass uns Twister spielen oder Risiko. Wir sehen uns im Himmel, wenn du die Liste führst.“

So beginnen REM „Man On The Moon“, und man fragt sich besorgt: Was haben die Jungs nur genommen? Zumal noch hinter jeder Textzeile viermal das Wort „Yeah“ folgt – gerade so, als hätten die Beatles das „Yeah“ nicht vor 50 Jahren, sondern erst gestern für die Popmusik erfunden. Doch der Schein trügt. Die scheinbare Ansammlung von Sinnlosigkeiten hat einen tieferen Sinn. Der Schlüssel heißt: Andy Kaufman.

Kaufman gilt als Prototyp des amerikanischen Comedians. Er war für seine Elvis-Parodien bekannt, für seine Publikumsbeschimpfungen gefürchtet. Er stieg in den Wrestlingring, kämpfte nur gegen Frauen – und nannte sich „Weltmeister im zwischengeschlechtlichen Wrestling“. Er hielt seinem Publikum einen Spiegel vor. Als er mit 35 Jahren an Lungenkrebs starb, glaubten eingefleischte Fans: Sein angeblicher Tod ist wieder nur eine geschickte Inszenierung. Bei REM klingt diese These an:

„Wenn du glaubst, ich hätte nichts mehr im Ärmel, dann ist nichts mehr cool.“

Der Tod eines Menschen hinterlässt eine Lücke. Lebende trauern, viele hoffen auf ein Leben nach dem Tod. Denn die christliche Religion signalisiert: Mit Gottes Hilfe ist der Tod besiegbar. Lebendig bleibt ein Verstorbener aber auch in der Erinnerung von Lebenden. Auch das ist eine Form des Gebets, das sich über den Toten an Gott richtet. Und genau das leisten REM mit ihrem „Man On The Moon“, wenn sie Episoden aus dem Leben des Andy Kaufman aneinanderreihen.

Bleiben zum Schluss noch die vielen Yeahs im Song. 48 mal taucht dieses Wort im Song „Lithium“ der Band Nirvana auf. Diesen Rekord wollten REM übertreffen … und packten gleich 56 Mal das Wort Yeah in „Man On The Moon“. Rekord! Herzlichen Glückwunsch! Und falls Sie´s nicht glauben – zählen Sie einfach ja mal mit, wenn sie diesen Song hören: REM und „Man On The Moon“.

Zur Info:
„21“ ist ein Spiel, dem Black Jack ähnelnd. Kaufman spielte in dem Film „My Breakfast with Blassie“

Kommentare

Hinterlassen Sie ein Kommentar

Datenschutz
Ich, Klaus Depta (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.
Datenschutz
Ich, Klaus Depta (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.