Housemartins – Caravan of Love

Dass eine CD nach einem Fußballergebnis benannt wird, dürfte Seltenheitswert haben. Wenn dieses Ergebnis dann noch fingiert ist, ist das einmalig. „London 0 Hull 4“ nannten die Housemartins einen ihrer zwei Longplayer. Und das um auszudrücken: Wir hier in der Provinz, in Hull, sind den Großkopferten Hauptstädtern aus London weit überlegen. Zumindest in Sachen Humor, ganz sicher in Sachen Lokalpatriotismus. Und auch in Sachen „typisch englischer Schrulligkeit“.

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U2 – Where The Streets Have No Name

So entstehen die Geschichten, die der Rockfan hören will: Der Produzent ist frustriert, ordnet an, alle bisherigen Aufnahmen zu löschen. Weil aber der Co-Produzent eben ein Band nicht löscht, bekommt der Song sofort etwas Geheimnisvolles. Zumindest, als die Sache auffliegt. Geschehen ist dies bei U2s Aufnahmen zu „Where The Streets Have No Name“.

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Bachman-Turner Overdrive – Roll On Down The Highway

Das renommierte Musikmagazin Rolling Stone textete einmal: „Das Bemerkenswerteste an ihren Stücken ist der Sound, nicht der Sinn.“ Womit zwar nicht unbedingt gesagt ist, dass Songs der Schwerarbeiter-Rocker Bachman-Turner Overdrive dumm und einfältig sind. Aber dass die Texte nun wirklich nicht durch besonderen Tiefgang glänzen, kann man den vier Kanadiern allemal attestieren. Die zum Teilen rauen Gitarrenriffs,

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Pretenders, The – Back On The Chain Gang

Was für eine süße Liebeserkärung! SIE himmelt IHN an, ER schmuggelt IHR irgendwie sein Foto in IHRE Geldbörse. Und als SIE das nächste Mal ein paar Geldstücke aus dem Portemonnaie herausholt, lacht sie ihr Geliebter vom Foto an. Keine erfundene Geschichte, sondern eine kleine Episode aus der Lovestory von Pretenders-Chefin Chrissie Hynde mit Kinks-Boss Ray Davies. Eine Geschichte, die schon abenteuerlich anfängt:

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Osbourne, Ozzy & Kelly

Ja, ja, ja, er ist der selbsternannte Price of Darkness, ein Beiname, der irgendwo in Richtung Teufel geht. Und für manche ist Ozzy Osbourne tatsächlich so etwas wie die Ausgeburt des Teufels, vielleicht sogar der Satan höchstpersönlich, eben in Menschengestalt. Und auch in seinen Texten dreht sich immer wieder alles um den Untergang der Welt, um die Macht, die Satan von der Welt ergreift – kurzum: um das Böse in der Welt, um Höllenfeuer und Endgericht.

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Springsteen, Bruce – Rocky Ground

Weil er in den ersten Jahren seinen Musikern die Gage in bar auszahlte, ist er „The Boss“. Doch diesen Beinamen will Bruce Springsteen längst nicht mehr hören. Ist ja auch rund 40 Jahre her. Und die Zeiten ändern sich. Springsteen auch? Zum Glück nicht, möchte man rufen, zumindest dann, wenn man sein aktuelles Album „Wrecking Ball“ in den Blick nimmt. Entstanden ist das unter dem Eindruck der Bankenkrise von 2008. Damals ist Geld vernichtet worden. Geld, das die einfachen Leute gut hätten brauchen könnten. Nur: Wirklich zur Verantwortung gezogen wurde niemand. Typisch Springsteen, könnte man sagen:

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Lemonheads – Mrs. Robinson

Aufrührerisch! Revolutionär! Ein Todesstoß für die Moral! – So oder ähnlich lauteten die Reaktionen auf den Film „The Graduate“. Der Grund: Collegeabsolvent Benjamin fängt erst ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau an, dann mit ihrer Tochter Elaine. Leidenschaftlich gespielt wird Ben von dem damals noch jungen Dustin Hoffman. Satte 45 Jahre ist es her, dass der Streifen in die Kinos kam. Bei uns übrigens unter dem doppeldeutigen Titel „Die Reifeprüfung“.

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Bowie, David – Heroes (3)

Was für ein Auftakt: Aus über 200 Nationen marschieren die Mannschaften bei den Olympischen Spielen in London ein – und dann, ganz zum Schluss, die Briten. Die schritten in Vorfreude auf die Wettkämpfe ausgerechnet zu den Klängen von David Bowies Song „Heroes“. Ein geniales Stück, das Bowie da gemeinsam mit Brian Eno in seiner Berliner Zeit geschrieben hat. Eines, das unter dem Eindruck der deutschen Teilung entstand. Eines, das die Liebe zwischen einem Pärchen eben genau an der Nahtstelle zwischen Ost und West besingt. Und ein Song, der sogar eine wahre Geschichte beschreibt.

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Adams, Bryan – Cuts Like A Knife

Weil Papa beim Militär arbeitet und immer wieder versetzt wird, zieht Familie Adams kreuz und quer durch die Welt. Kanada, Österreich, Portugal, wieder Kanada, danach Israel. Klein Bryan hat bald die Nase voll – und Mama auch. Die lässt sich nämlich vom Papa scheiden und zieht mit Klein Bryan wieder nach Kanada. In Vancouver beginnt die musikalische Karriere des Bryan Adams: Erst als Sänger und Gitarrist in kleinen Bands, dann, ab 1980, solo.

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Deep Purple – When A Blind Man Cries

„Ich hatte eine gute Zeit, aber sie endete viel zu früh!“

Vielleicht wäre das eine gute Inschrift auf einen Grabstein für Jon Lord, den Keyboarder einer der dienstältesten Rockbands der Welt. Der Mann gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Deep Purple und stand mit seinem Orgelspiel für das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Beim Purple-Ableger Whitesnake drückte er ebenfalls die Tasten, bis er wieder zu seiner Stammformation zurückkehrte.

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