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Mr. Big – Wild World

Als Cat Stevens diesen Song für seine LP „Tea for the Tillerman“ schrieb, konnte er kaum ahnen, wer ihn alles covern würde: Aus Wild World, einem ursprünglichen Folksong mit akustischer Gitarre, machte Maxi Priest eine knackige Reggaeversion. Jimmy Cliff, Sascha Distel, John Waite und viele andere versuchten sich an ihm. Und Mr. Big zeigen, dass auch harte Rocker zahm sein können. Zumindest manchmal. Dabei kommt die kleine Songwelt alles andere als wild daher.

„Jetzt, wo ich alles an dich verloren habe, sagst du, du willst etwas Neues anfangen.
Es zerbricht mir mein Herz, wenn du mich verlässt.
Wenn du jetzt gehst, dann pass gut auf dich auf.
Ich hoffe, du wirst eine menge netter Dinge erleben.
Aber viele schöne Dinge verändern sich zu schlechten.
Ach, Herzchen, es ist eine wilde Welt.
Manchmal ist es ganz schön hart, sie mit einem Lächeln zu überstehen.“

Wild World ist mehr als ein Lovesong. Musikalisch findet sich typische Akkordfolgen aus der spanischen Musik, allerdings verfremdet. Denn Cat Stevens hat sie anno dunnemals einfach umgedreht, so dass ein ganz bizarrer, ungewöhnlicher Sound entstand. Und der passt gut zum Inhalt des Songs: Denn der handelt vom Verlassen, vom Verlassen werden und von der Traurigkeit, die dabei meistens im Spiel ist. Und so ganz nebenbei ist er so etwas wie eine Zustandsbeschreibung der Welt: Es gibt schöne Dinge und schlimme Dinge. Und leider gibt es vieles, was zwar schön aus-sieht, sich aber im Nachhinein als schlecht entpuppt. Damit rückt Wild World in die Nähe der biblischen Klagepsalmen. Aber der Song bleibt nicht beim Klagen stehen: Er deutet an, dass es nach der Traurigkeit, nach Quälerei und Elend etwas gibt, was danach kommen könnte. Und das war für Cat Stevens, der mit „Morning has broken“ einen Lobpreis auf Gottes Schöpfung schrieb, eine der größten Hoffnungen: irgend-wann einmal ein Leben ganz in der Nähe Gottes, weit entfernt von den Sorgen dieser Welt. Eine Idee, die wohl auch Mr. Big begeisterte. Hier sind sie und Wild World.

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