Wishful Thinking – Hiroshima

92.000 Tote, weitere schätzungsweise 160.000 Tote innerhalb der nächsten 1 ½ Jahre – so die Schreckensbilanz der Abwürfe von Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Am 6. bzw. 9. August 1945 sollten die das Ende des 2. Weltkriegs herbeiführen. Die Band Orchestra Manoeuvres in The Dark, kurz O.M.D., verewigten eines der drei Bombenflugzeuge in dem Song Enola Gay – der Name der Maschine. Das schreckliche Grauen in Hiroshima nahm die Gruppe Wishful Thinking zum Anlass für ihr One-Hit-Wonder.

V o r ihrem Hit „Hiroshima“ ist die Band Wishful Thinking eine Band von vielen. 1963 gegründet, ständige Wechsel der Musiker, mal ein Auftritt bei einem englischen Piratensender und ein paar, na ja, „nette Songs“. Das mit den „netten Songs“ trifft auch auf die Zeit n a c h Hiroshima zu. Mal ging es um eine Frau, die erst nachts so richtig wach wird

Einspielung „She Belongs To The Night”

…, mal um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und seiner manchmal schauerlichen Wirklichkeit…

Einspielung „America“

Einen Achtungserfolg gab es allenfalls noch mit einer Coverversion der Band Lindisfarne. Deren Titel Clear White Light wird doppeldeutig interpretiert: Geht es um die Gottesmutter Maria oder doch eher um Drogen?

Einspielung „Clear White Light“

Eindeutig aber der Titel Hiroshima. Der wurde in den frühen 70ern gleich zweimal als B-Seite veröffentlicht, eben auf „She Belongs To The Night“ und auf „Clear White Light“. Und plötzlich, 1978, war Hiroshima in Deutschland d e r Superhit der Band. Ein Song, der sich gegen die Abwürfe von Atombomben richtet, einer, der gegen den Krieg insgesamt protestiert. Ein Song, der darauf hinweist, dass alle Menschen gleichermaßen Gottes Kinder sind. Ein Song, der so richtig in die aufkeimende Friedensbewegung der 70er Jahre passt. Passend zum Jahrestag des Abwurfs von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki: Wishful Thinking und Hiroshima

Info:

• Wishful Thiniking, alle benannten Titel in: ders., Wishful Thinking, Global / Sony Music 1988