BAP – Zehnter Juni
Seit 35 Jahren rockt er die Hallen und Arenen – Wolfgang Niedecken mit seiner Kölner Mundart-Gruppe BAP. Anfang der 1980er Jahre hat die Band ihre größten Erfolge – mit politischen und durchaus auch religiösen Titeln. Angefangen hat genau genommen alles ganz klein: Weil BAP mit ihren Texten auf der Suche nach neuen moralischen Werten sind, spielen sie vor allem auf alternativen Veranstaltungen und vor Bürgerinitiativen. Aber genau dort erwerben sie sich die hohe Glaubwürdigkeit.
Deshalb nimmt man es ihnen ab, wenn sie gegen Pogrome gegen Minderheiten wettern
Einspielung „Kristallnaach“
Oder in späteren Songs die Machenschaften von Politikern attackieren
Einspielung „Widderlich“
Schon früh sinniert Niedecken darüber nach, ob sich das Beten wohl lohnt. Im Interview sagt er später zum Thema Religion:
O-Ton
O-Ton Niedecken: „Für mich sind Religionen so etwas wie Leitplanken, sich anständig zu verhalten, auch seinen Mitmenschen gegenüber. Sie können einem Trost geben. Aber wenn ich mich im Einklang mit der Natur erlebe, dann bekomme ich eine unglaubliche Ehrfurcht und einen Respekt vor der Schöpfung. Ich gehe in den Wald und dann finde ich mein inneres Gleichgewicht. Und ich sage auch nicht, es gibt keinen Gott. Vielleicht gibt es ja einen. Ich schließe das alles nicht aus. Ich bin auch kein Atheist. Das kann ich auch nicht sagen. Aber muss ich mich denn entscheiden?“
Niedecken engagiert sich sozial, setzt sich zum Beispiel für ehemalige Kindersoldaten ein. Krieg oder besser; kein Krieg – das ist auch das Thema des Songs „Zehnter Juni“. Entstanden ist der Song vor genau 30 Jahren – als nämlich die einfachen Bürger gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden aufstanden. Und deutlich signalisierten: „Wir wollen eine atomwaffenfreie Zone in Europa. Wir wollen keinen Krieg!“ Unterstützt haben sie BAP mit diesem Song: Zehnter Juni.
Einspielung „Zehnter Juni“
Info:
- BAP: Kristallnaach / Widderlich in: BAP: Zehn Jahre, EMI 2005;
- BAP: Zehnter Juni/Kristallnaach, in: BAP: vun drinne noh drusse (remaster), EMI 2006.
Kommentare
Hinterlassen Sie ein Kommentar