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Cohn, Marc – Walking In Memphis

Hundert mal gehört, jedes Wort verstanden, und trotzdem bleibt der genaue Sinn verborgen – eine ganze Reihe von Songs muss man erst einmal Schritt für Schritt entschlüsseln. Vorausgesetzt, man will sie verstehen! Einer davon: „Walking in Memphis“, 1991, eine wahre Geschichte, von Marc Cohn geschrieben und gleich zweimal ein Hit: Neben dem Original kam auch die Version von Cher in die Charts.

Im Song schlüpft der Sänger in seine Blue Suede Shoes, seine blauen Wildlederschuhe, und schlendert durch Memphis. Dabei fleht er inständig:

„Oh, W.C. Handy, du Vater des Blues, schau bitte gnädig auf mich nieder!“

Mit den Blue Suede Shoes verbeugt sich Cohn vor Carl Perkins und Elvis Presley: Perkins schrieb den Song, Elvis machte ihn zum Hit. Beide lebten lange… in Memphis. Der im Song benannte W.C. Handy aber ist der berühmteste Mann der Stadt. Vor genau 100 Jahren schrieb er den „Memphis Blues, den ersten Blues-Song der Geschichte – und legte damit den Grundstein für heutige Pop- und Rockmusik. Ein anderer seiner Titel: der Beale Street Blues. Über genau diese Beale Street geht Marc Cohn, taucht tief ein in die Kultur der Stadt: Er isst den Catfish, ein typisches Südstaatengericht, erlebt Memphis als Hochburg frommer Gospelmusik. Hier wurde der Soulstar Al Green zum Pastor, zum Reverend, wie Marc Cohn singt. Denn Green wollte lieber Menschen zu Christen machen. In einer Kneipe trifft Cohn die Pianistin Muriel, die ihn fragt: „Bist du Christ?“ Tatsächlich ist Cohn Jude. Angesteckt von der Freude des christlichen Glaubens, den er hier in Memphis spürt, antwortet er:

„Ma´am, I am tonight – Ja, gute Frau, heute Nacht bin ich das!“

Mit der Pianistin Muriel sang Cohn in Memphis das fromme „Amazing Grace“ – übrigens eine Begegnung, die sein Leben veränderte: Seit damals habe er keine lausigen Songs mehr geschrieben, sagte Marc Cohn in einem Interview.
Und jetzt: Gut zugehört. Vielleicht entdecken Sie auch etwas von der besonderen Atmosphäre des Glaubens… beim musikalischen Gang durch Memphis.

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