Clapton, Eric – Swing Low, Sweet Chariot
Über Eric Clapton gibt es eine Menge von Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel die, dass irgendwann in den 70er Jahren irgendjemand irgendwo in London ein Graffiti an die Wand gesprüht hat. Text: „Clapton ist Gott.“ Und kurze Zeit später stand darunter: “Falsch! Denn Gott spielt keine Gitarre!”
Oder die: Da macht der neue Gemeindepfarrer ein paar Hausbesuche, sieht bei einem seiner Schäfchen ein paar Gitarren an der Wand und schlägt ihm vor, doch mal im Gottesdienst zu spielen. Als der vermeintliche Hobbygitarrist zögert, deutet das der Pfarrer als Unsicherheit und macht ihm Mut: Er könne sich ja noch etwas Zeit lassen und vorher intensiv üben! Wie der Pfarrer sich gefühlt hat, als er später erfuhr, dass er ausgerechnet mit „Mr. Slowhand“ Eric Clapton gesprochen hatte, ist nicht überliefert. Auch nicht, ob die ganze Story wirklich passiert ist. Schön ist sie allemal.
Und: Sie hat einen durchaus wahren Hintergrund. Bekannt sind zwar die negativen Schlagzeilen, für die Clapton in seiner Sturm- und Drangphase gesorgt hat: der Frauentausch mit Ex-Beatle George Harrison, die Exzesse, Alkohol, Drogen, Entziehungskuren.
Aber es gibt auch eine ganz andere Seite von Eric Clapton. Denn eine ganze Reihe von Songs enthalten religiöse Elemente. Was heute schnell vergessen wird: Als Clapton ganz, ganz unten war, veröffentlichte er sogar eine ganze LP mit religiösen Songs, genauer: mit Spirituals, also Songs, die schwarze Negersklaven schon vor Jahrhunderten gesungen hatten. Und die erzählen zumeist von der Hoffnung, dem Schrecken des Lebens irgendwann einmal zu entkommen. Einer der bekanntesten: Swing Low, Sweet Chariot – die Geschichte von einem Wagen, der die leidenden Menschen in die Herrlichkeit Gottes führt.
There´s One In Every Crowd heißt die CD aus dem Jahr 1975, auf der Clapton auch dem frommen Song mit s e i n e m Gitarrenspiel zu neuen Ehren verhilft: Swing Low, Sweet Chariot.
Kommentare
Hinterlassen Sie ein Kommentar