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Who, The – My Generation

Manchmal genügt eine einzige Textzeile, um Musiker unsterblich zu machen. Und vielleicht fragt eines Tages mal Günter Jauch: In welchem Song tauchte die Zeile auf:

Die Dinge, die sie tun, sind so eiskalt – Ich hoffe, ich sterbe bevor ich alt werde.

Ohne auch nur die Vorschläge zu a, b, c oder d abzuwarten, wird es aus dem Rockfan sprudeln: My Generation! Denn genau dieser Satz macht Roger Daltrey, Pete Townshend, John Entwistle und Keith Moon zu Superstars, zu Meilensteinen in der Rock-History, setzte sie auf eine Ebene mit den Rolling Stones. Einen Knaller wie „Satisfaction“ hatten The Who zwar nie – aber als die Band 1964 gleich beim ersten Fernsehauftritt ihre Instrumente zertrümmerte, hatte sie ihr unbezahlbares Werbelabel: The Who, das waren eben die, die i m m e r ihre Instrumente zerkloppten. 1967 dann das legendäre Festival von Monterey, bei dem sich The Who und Jimi Hendrix darüber streiten, wer von beiden der Headliner ist. Angeblich entscheidet ein Münzwurf zu Gunsten von Hendrix. Townshend und Co legen einen fulminanten Auftritt vor, bei dem – natürlich – am Ende wieder mal die Instrumente zu Bruch gehen. Aber Hendrix kontert. Sein Konzert war grandios – und am Ende zerschmettert er nicht nur seine Gitarre, sondern steckt sie vorher noch in Brand. Was für eine Retourkutsche! Doch dann schreibt Pete Townshend die Rockoper „Tommy“. Das Album wird ein Megaseller, der Film dazu 1975 mit Jack Nicholson, Tina Turner, Eric Clapton und Elton John toppt das Ganze noch. Der Rest ist Geschichte.

Längst rocken Keith Moon und John Entwistle allenfalls noch in einer Himmelsband – ihre erste Topp-Single „My Generation“ ist immer noch aktuell: So protestierten im letzten Jahr 40 rüstige Rentner, zusammen etwa 3000 Jahre alt, mit diesem Song gegen die Schließung ihres Bingo-Clubs. Früher war „My Generation“ ein Protest Jugendlicher gegen die Bevormundung durch ihre Eltern – heute ist der Song auch so etwas wie eine Absage an den Jugendwahn unserer Zeit. Denn auch die Rocker von einst sind in die Jahre gekommen. Und längst gilt: Wenn der Kopf einigermaßen mitmacht, dann ist Alter auch bei uns das, was es für uralte Völker schon immer war: ein Geschenk Gottes. Und wer weiß: Wenn The Who „My Generation“ heute schreiben würden, dann hieße der Text vielleicht nicht mehr „Hope I die before I get old“ sondern Hope I get old before I die“. Soviel zu The Who und My Generation.

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