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Mamas,The And Papas, The – California Dreamin“

Das war´s dann wohl – dieser Sommer scheint sich soeben zu verabschieden. Und manch einer wünscht sich schon heute in wärmere Gefilde. Zum Beispiel nach Kalifornien. Da sind gutes Wetter, Sommer, Sonnenschein geradezu garantiert. Oder wie Albert Hammond schon sang: It never rains in Southern California – zumindest in
S ü d kalifornien regnet es nie!
Aber bereits etliche Jahre vor Albert Hammond hat eine andere Band diesem sonnen verwöhnten Landstrich der USA ein musikalisches Denkmal gesetzt: 1966 nämlich schrieb John Phillips den Song „California Dreamin“. Mit seiner Band, The Mamas and the Papas, machte er diesen Song zur Starthymne der amerikanischen Hippie-Bewegung – allenfalls getoppt noch durch „San Francisco (be sure to wear some flowers in your hair)“, gesungen von Scott McKenzie. Und auch dieser Song stammt aus der Feder von…, genau, John Phillips.

Ganz witzig: Beinahe hätte ein ganz anderer und nicht John mit seinen Mamas und Papas diesen Hit gelandet. Barry McGuire, 1965 mit Eve of Destruction erfolgreich, erinnert sich:

O-Ton Barry McGuire: „California Dreamin sollte nach Eve of Destruction meine nächste Single sein. Die Mamas und Papas sollten den Background singen. Als sie den Song dann hörten, sagten sie: Hey, genau s o wollen w i r klingen. Und der Autor des Songs, John Phillips, fragte mich: Willst du diesen Song unbedingt als Single? Und ich sagte: Nein, John, du hast den Song geschrieben, du hast Vorrang!“

Nur Wochen später hatten die Mamas and the Papas einen absoluten Tophit. Weiterhin kurios: Erst vor zehn Jahren entdeckte Barry McGuire, dass die Mamas… einfach seinen Basistrack verwendet hatten – auf einem Kanal entdeckte er noch einen Rest seiner Stimme. Aber da waren Mamas und Papas schon längst Geschichte!
„California Dreamin“ allerdings ist bei näherem Hinsehen gar nicht so optimistisch, wie man auf den ersten Blick meint:

Alle Blätter sind braun und der Himmel ist grau.
Ich mache einen Spaziergang an einem Wintertag.
Mir ginge es gut, mir wäre es warm, wenn ich in L.A. wäre.
Ich ging in eine Kirche, an die ich vorbeikam, kniete mich und tat so, als ob ich bete.
Der Priester liebt diese Kälte, er wusste, ich würde bleiben.
Träume von Kalifornien an solch einem Wintertag.

Um Einsamkeit geht es in diesem Song, Einsamkeit, die einen Menschen in die Kirche treibt. Und merkwürdigerweise: Obwohl der Ich-Erzähler glaubt, mit Religion und Beten nichts am Hut zu haben, führt ihn sein Weg „ganz zufällig“ in eine Kirche. Hier sucht er Trost, nimmt Zuflucht bei Ritualen wie Niederknien und – zumindest nach außen hin – dem Beten. Ein trauriger Song, aber mit einer Spur Hoffnung: Denn hier entdeckt nicht nur einer die lang verschütteten Reste seiner Religiosität. Hier, so der Song, wird er auch bleiben. Und der Text legt nahe: Eben weil er hier Erhörung und Erleichterung in seinen Sorgen findet. California Dreamin

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