Mitchell, Joni – Anderson, Roberta Joan

… Roberta Joan Anderson. Die 1943 geborene kanadische Singer / Songwriterin Joni Mitchell, die vor allem von den Songs von Pete Seeger beeinflusst wurde, heißt eigentlich Roberta Joan Anderson. Sie brach ihr Kunststudium wegen einer ungewollten Schwangerschaft und aus Angst vor ihrer Familie ab, gab ihr Kind nach der Geburt zur Adoption frei. Die Ehe mit Musiker Chuck Mitchell (sic!) zerbach nach kurzer Zeit, war aber Initialzündung für erste eigene Songs. Ihr späterer Ex-Lover David Crosby (Crosby, Stills, Nash & Young = CSNY) produzierte ihr erstes Album, das zu einer Einladung zum Woodstock-Festival führte. Wegen des Verkehrschaos (andere Quellen sprechen von einem Verkehrsunfalls ihrer Motorrad-Mitfahrgelegenheit) konnte Joni das Festival jedoch nicht erreichen, schrieb emotional aufgewühlt mit „Woodstock“ einen Song über das Festival. Während Joni den Song lediglich als B-Seite für ihren Singlehit „Big Yellow Taxi“ aufnahme, wurde er in den Versionen von Matthews Southern Comfort (Charttopper im UK) und CSNY weitaus bekannter. Weitere Mitchell-Songs werden Hits für andere Künstler, so „Both Sides Now“ (Judy Collins, 1968), „This Flight Tonight“ (Nazareth, 1974) sowie noch einmal „Big Yellow Taxi“ (2002 als hidden track auf dem Album „Hard Candy“ der Counting Crows, dann von Counting Crows & Vanessa Carlton im Soundtrack zum Film „Ein Chef zum Verlieben“ [Sandra Bullock, Hugh Grant]). 2002 veröffentlicht Joni das 2-CD-Set „Travelogue“ und stellt damit Songs aus drei Jahrzehnten in den Kontext der Terroranschläge des 11. Septembers 2001. Herbie Hancock, Wayne Shorter und ein 70köpfiges Orchester sollen den Songs im neuen Zusammenhang neue Kraft geben. Drei Alben von Joni Mitchell wurden mit einem Grammy ausgezeichnet; 1996 erhielt Joni den „inoffiziellen Nobelpreis für Musik“ (Polar Music Prize, Kategorie Popmusik), 1997 wurde sie in die Rock“n“ Roll of Fame aufgenommen.