Owl City – Fireflies

„Hallo! Ich habe Probleme zu schlafen. Deshalb sitze ich oft in meinem Keller und nehme dort Musik auf. Am liebsten Tagträume – die habe ich lieber als die Realität.“

So kurz und knapp skizziert Adam Young seine Songs. Mit dem Künstlernamen hat er sich an seiner Heimatstadt Owatonna in Minnesota orientiert. Und deshalb nennt sich Adam viel sagend Owl City. „Fireflies“ heißt das Stück, mit der er auch bei uns eine Menge Airplay erzielt – ein Song über Glühwürmchen:

Auch du würdest deinen Augen nicht trauen, wenn kurz vor dem Einschlafen,
Millionen von Glühwürmchen anfangen, die Welt in gleißendes Licht zu tauchen.
Den ganzen Himmel haben sie bevölkert und überall kleine Tränen hinterlassen.
Und auch wenn du jetzt vielleicht denkst, ich hätte sie nicht mehr alle,
so konnte ich doch nichts anderes tun, als liegen zu bleiben
und diese ganze Szenerie einfach nur mit großen Augen anstarren.

Surreale Bilder, die einer vor sich sieht, der todmüde ist, aber nicht schlafen kann. Ein Bewusstseinszustand, in dem die merkwürdigsten Bilder durch den Kopf schießen. Auch, dass sich die Erde langsamer dreht, dass die Glühwürmchen über dem Kopf Foxtrott tanzen – und ihm das Tanzen beibringen wollen. Als sich dann das Traumbild verflüchtigt, die Glühwürmchen „Lebe wohl“ sagen, fängt Adam schnell ein paar und sperrt sie in ein Glas. So können sie ihm auch morgen wieder leuchten.

Hat der Mann noch alle Latten am Zaun? Ja, hat er! Adam bewahrt sich mit seinen Tagträumen eine Sicht der Welt, die Otto Normalverbraucher in der Hektik der Zeit längst verloren hat. Tief in sich hineinhorchen, Bildern nachspüren und vor allem diese Bilder zulassen – Meditation nennen das die Gurus und Psychologen. Und wenn dann die Gedanken sogar auf eine größere Kraft stoßen, reden religiöse Menschen gern vom Gebet. – Bei Adam sind es „nur“ Glühwürmchen. Aber die scheinen ein Licht wie von einer anderen Welt zu bringen. Ein Licht, das es wert ist, auch am nächsten Abend wieder zu leuchten. So wie bei Owl City und Fireflies.