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Lennon, John – Working Class Hero

8. Dezember 1980 – die Nachricht vom Tod John Lennons verbreitet sich wie ein Lauffeuer um die ganze Welt. Fans treffen sich in den Straßen, singen Johns Lieder, legen Blumen nieder, zünden Kerzen an… und sie beten für den Ex-Beatle. Und damit für einen Mann, mit dem die Kirche damals noch auf Kriegsfuß stand.

Die Eltern geschieden, John aufgewachsen bei seiner Tante. Papa meldete sich erst, als John längst ein berühmter Beatle war. Die Trennung von seiner Mutter aber machte John jahrelang zu schaffen. Mit der Urschrei-Therapie versuchte er, damit fertig zu werden. Und natürlich mit der Komposition von Songs. 1971 schrieb er trauernd „My Mummy´s Dead“, im selben Jahr veröffentlichte er die Single „Mother“

Einspielung „Mother“

Einen Mutterersatz entdeckte Lennon in der japanischen Aktionskünstlerin Yoko Ono. Bei einer ihrer Ausstellungen kletterte er auf eine Leiter mitten im Raum, um ein kleines Schild unter der Decke lesen zu können. „Yes“ stand da, lebensbejahend und herausfordernd. Yoko wurde zur großen Liebe – der John von nun an natürlich auch den einen oder anderen Song widmete.

Einspielung „Oh Yoko“

Fans machten Yoko Ono für die Trennung der Beatles verantwortlich. Aber tatsäch-lich war Yoko diejenige, die John vom Musiker zum Künstler werden ließ. Bed-Ins in Amsterdam und Montreal für den Frieden wären ohne Yoko vielleicht nie erfolgt. Die starke Frau an seiner Seite zeigte ihm, dass er auch für die Gleichberechtigung der Frauen musikalisch kämpfen konnte.

Einspielung „Woman Is The Nigger of the World“

“Die Beatles sind populärer als Jesus” – diese Aussage brachte die Kirche gegen John auf. Und auch dass John in Imagine davon träumte, ein Leben ohne Religion verwirklichen zu können.

Einspielung „Imagine“

John Lennon war so etwas wie ein Sprachrohr für die Menschen am Rande der Gesellschaft, praktizierte, wenn man so will, Nächstenliebe nach Art eines Künstlers. Nie vergaß er seine Herkunft aus einer Arbeiterfamilie, kritisierte, dass einfache Menschen ausgebeutet und unterdrückt werden. Besonders stark kommt dies in seinem Song „Working Class Hero“ zum Ausdruck. Dort prangert er Mechanismen zur Unterdrückung und Verdummung „der kleinen Leute“ an. Und singt voller beißender Ironie im Refrain: „Es lohnt sich, ein Held der Arbeiterklasse zu sein!“ John Lennon und „Working Class Hero“.

Einspielung „Working Class Hero“

Info:

  • Lennon, John / Mother / Working Class Hero / My Mummy´s Dead, in: ders., John Lennon & Plastic Ono Band EMI 1970 remastert 2010
    Lennon, John / Oh Yoko / Imagine, in: ders., Imagine EMI 1971 remastert 2010
    Lennon, John / Woman Is The Nigger of The World, in: ders., Sometime in New York City EMI 1972 remastert 2010
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