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Springsteen, Bruce – Rocky Ground

Weil er in den ersten Jahren seinen Musikern die Gage in bar auszahlte, ist er „The Boss“. Doch diesen Beinamen will Bruce Springsteen längst nicht mehr hören. Ist ja auch rund 40 Jahre her. Und die Zeiten ändern sich. Springsteen auch? Zum Glück nicht, möchte man rufen, zumindest dann, wenn man sein aktuelles Album „Wrecking Ball“ in den Blick nimmt. Entstanden ist das unter dem Eindruck der Bankenkrise von 2008. Damals ist Geld vernichtet worden. Geld, das die einfachen Leute gut hätten brauchen könnten. Nur: Wirklich zur Verantwortung gezogen wurde niemand. Typisch Springsteen, könnte man sagen:
Denn der besingt immer wieder die Sorgen der kleinen, der einfachen Leute. Und oftmals spielt dabei auch der Himmel eine wichtige Rolle. Auch in seinem Song „Rocky Ground“ ist das so:

„Steh auf, Hirte, deine Herde streunt weit von den Hügeln entfernt herum.
Die Sterne verblasst, der Himmel unbewegt. Die Engels schreien ‚Glory Hallelujah’.
„Du benutzt deine Muskel und deinen Geist und betest, so gut du kannst.
Das Beste ist gut genug. Den Rest wird der Herr richten.
Du ziehst deine Kinder groß, bringst ihnen bei, aufrecht durchs Leben zu gehen.
Du betest, dass schwere, wirklich schwere Zeiten nie mehr wiederkommen.“

Doch das alles wird enttäuscht, die Hoffnung wird zunichte gemacht. Angesichts der Spekulationsblasen, angeheizt von skrupellosen Bankern, sei er besonders zornig geworden, sagt Springsteen im Interview. Der aufrechte, kleine Mann, der brav seine Pflicht tut, seinem Gott die Ehre gibt – der wird am Ende Opfer von Geldgeiern. Einer wie Springsteen findet sich damit nicht ab. Zumindest moralisch steht er sich auf die Seite der Underdogs der Gesellschaft. Und sie alle dem Schutz Gottes empfehlen.

Wer genau hinhört, wird feststellen, dass Springsteen in seinen Song Samples eingebaut hat. Die stammen aus einem Song, den ein gewisser Alan Lomax 1942 aufnahm. Titel des Songs: „I’m a soldier in the army of the Lord – Ich bin ein Soldat in der Armee Gottes!“ So ähnlich sieht sich der Katholik Springsteen wohl selbst: Als Kämpfer für die gerechte Sache… im Auftrag des Herrn. Vielleicht nennt er deshalb bei seinen Konzerten „Rocky Ground“ immer wieder ein „Gebet um bessere Zeiten“. Ein Gebet, das sich natürlich an Gott richtet. Aus der CD „Wrecking Ball“, hier ist Bruce Springsteen und „Rocky Ground“

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