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Clapton, Eric – Change The World

Zugegeben: Manchmal kommen Journalisten schon ab abartige Ideen. So jener Kollege, der anlässlich eines neuen Albums von Eric Clapton einmal behauptete: Clapton könne nur dann gute Songs schreiben, wenn er gerade mal wieder einen Schicksalsschlag erlitten habe. Und davon sei beim rezensierten Album leider nichts zu merken. Über den Namen desjenigen, der solchen Blödsinn verzapfte, sei der Mantel der Barmherzigkeit gedeckt. Viel schöner ist das Post eines Bloggers, der meinte: „Selbst wenn Clapton ein Liebeslied schreibt, kann das schon mal religiöse Dimensionen bekommen.“

Gemeint ist der Song „Change The World“. In dem heißt es:

„Wenn ich die Sterne ergreifen kann, werde ich einen für dich herunterziehen.
Ich lasse ihn in mein Herz leuchten, so dass du die Wahrheit sehen kannst:
Dass nämlich die Liebe in meinem Inneren genau so ist wie es aussieht.
Aber im Moment muss ich leider feststellen, dass das nur in meinen Träumen geht.“

Wunderschöne Liebeslyrik, die Mr. Slowhand hier von sich gibt. Und sie mündet in der Gewissheit:

„Wenn ich die Welt verändern kann, werde ich das Sonnenlicht im Universum sein.
Du denkst dann, dass meine Liebe wirklich gut ist, wenn ich die Welt ändern könnte.“

Was die erwähnten religiösen Dimensionen anbelangt: Ein bisschen findet sich im Song des Gitarrengotts, wie die Fans Clapton gerne nennen, ein uralter christlicher Hymnus wieder: Denn in dem wird Christus, der Sohn Gottes, als das Licht der Welt bezeichnet. Und gleich noch eine freundliche Anleihe: Wenn Clapton davon singt, dass die Liebe zum Regenten des neuen Reiches wird, greift er eine weitere christliche Vorstellung auf: Nach dem Tod ist ein Leben in der Nähe Gottes möglich. Ein Leben, in dem alles gut wird.
Zwei Dinge bleiben zur Ehrenrettung von Eric Clapton zu sagen: Zum einen, dass der Song gar nicht von ihm stammt, sondern von einem gewissen Wayne Kirkpatrick. Und der war über Jahre einer der besten Songschreiber für … christliche Pop- und Rocktitel. Und vielleicht noch, dass Clapton der Titel „GitarrenGOTT“ sogar ein bisschen peinlich ist. Als nämlich zu Beginn eines Konzertes einmal jemand aus dem Publikum Clapton lauthals zum Gott machte, unterbrach der sein Gitarrenspiel und entgegnete: „Ich bin nicht Gott. Ich bin nur der beste Gitarrist der Welt!“
Und das gilt sogar dann, wenn Clapton ein Liebeslied anstimmt – eines, wie schon gesagt, mit religiösen Dimensionen. Eric Clapton und Change The World.

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